Schwestern Unserer Lieben Frau… gesandt, die Liebe unseres guten und fürsorgenden Gottes zu leben

Schwester Maria Herlindis 

Schwester Maria Herlindis             ND 5073              PDF Download

Gerharda GAEWERS

Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland

Datum und Ort der Geburt:         13. Dezember 1937       Gescher
Datum und Ort der Profess:        01. August 1961             Mülhausen
Datum und Ort des Todes:          19. September 2025      Kempen
Datum und Ort der Beerdigung: 26. September 2025      Mülhausen, Schwesternfriedhof

„Aus dem Mund der Kinder schaffst du dir Lob, o Herr!“

In ihrem langen Ordensleben hat Schwester Maria Herlindis durch ihre Aufgabe als Erzieherin, die sie mit viel Einfühlungsvermögen und Verständnis wahrgenommen hat, zum Gotteslob im Sinne des von ihr als Motto gewählten Psalmverses beigetragen.

Gerharda Gaewers war die älteste Tochter der Eheleute Franz und Gertrud Gaewers. Sie hatte noch 3 Brüder und eine Schwester. Nach dem Besuch der Volksschule in ihrem Heimatort Gescher half sie im elterlichen Betrieb. 1954 kam sie für ein Jahr zu den Schwestern U. L. F. nach St. Tönis, um in Küche und Haushalt ausgebildet zu werden. Bis zu ihrem Eintritt als Pos-tulantin in Mülhausen am 15. Oktober 1958 arbeitete sie in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Gescher-Estern. Bei ihrer Einkleidung erhielt sie den Namen Schwester Maria Herlindis.

Nach ihrer Profess war sie in verschiedenen Niederlassungen der Mülhausener Provinz an der Pforte, bei der Betreuung der Gäste, in der Wäscheversorgung und Hauspflege tätig.

Von 1976 bis 1978 machte sie an der Fachschule für Sozialpädagogik in Vechta die Ausbildung zur Erzieherin. Danach war sie als Gruppenleiterin im Kinderheim in Wachtendonk, im Annen-hof in Kempen und im Schifferkinderheim in Duisburg-Ruhrort tätig. Sr. M. Herlindis war eine gute Pädagogin, sie vermittelte Vertrauen und wusste jedes Kind in seiner Eigenart zu nehmen. Neu hinzugekommenen Kindern konnte sie das Einleben in der Gruppe durch ihr Verständnis und ihr Entgegenkommen erleichtern. Schwester M. Herlindis war auf eine gute Zusammenar-beit mit dem Erzieherteam, den Eltern der Kinder und Jugendlichen und den offiziellen Stellen wie Jugendamt und Caritasverband bedacht. Bei Gesprächen und Konferenzen äußerte sie ihre Ansichten und Bedenken sachlich und objektiv. Durch ihre gute Beobachtungsfähigkeit konnte sie konkrete Vorschläge für Problemlösungen machen.

Nach ihrem Ausscheiden aus der Erzieherinnentätigkeit übernahm Sr. M. Herlindis häusliche Aufgaben in Vossenack und Kempen, bis sie 2012 nach Haus Salus in Mülhausen übersiedelte. Dies war nach einer schweren Operation erforderlich. Sr. M. Herlindis fügte sich schnell in den neuen Lebensbereich ein, und als es ihr gesundheitlich möglich war, übernahm sie für einige Jahre die Aufgabe als Sakristanin. Auch hier war sie zuverlässig und sorgfältig. Sie machte klei-ne Besorgungen für die Schwestern, nahm am Gemeinschaftsleben und sozialen Angeboten teil und gestaltete ihren Alltag in der ihr eigenen bedächtigen und ruhigen Art. Sie hielt auch gu-ten Kontakt „nach außen“. Sie äußerte immer wieder ihre Zufriedenheit mit den Gegebenheiten und Einschränkungen und lebte aus der Glaubensüberzeugung, dass es so, wie Gott es fügt, gut ist.

Ein schwerer Sturz erforderte einen operativen Eingriff, an dessen Folge sie verstarb. Während sich die Gemeinschaft in Haus Salus zur Vesper in der Kapelle eingefunden hatte und im Hymnus betete: „Komm, und vollende jetzt dein Reich und führe uns zum Königsmahl“ hatte sich diese Bitte für Sr. M. Herlindis schon erfüllt.