Schwester Maria Bernhardine ND 4753 PDF Download
Antonia Musholt
Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 11. März 1928 Estern/Gescher
Datum und Ort der Profess: 01. September 1953 Coesfeld
Datum und Ort des Todes: 22. Dezember 2021 Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung: 29. Dezember 2021 Coesfeld, Schwesternfriedhof
„Du führst mich den Weg zum Leben, vor deinem Angesicht herrscht Freude in Fülle, zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit.“ (aus Ps 16)
Antonia war das dritte Kind des Landwirtes Bernhard Musholt und seiner Ehefrau Katharina, geb. Resing. Mit ihren 14 Geschwistern wuchs sie in einem tiefgläubigen Elternhaus auf. Von 1934-1942 besuchte Antonia die Volksschule in Gescher. Bis zu ihrem 20. Lebensjahr blieb sie im Elternhaus, um die Familie, insbesondere die Mutter, tatkräftig im Haushalt zu unterstützen. Den Geschwistern war sie liebevoll zugewandt.
Danach war Antonia für ein Jahr Lehrköchin bei den Schwestern Unserer Lieben Frau in Vechta. Sie erwarb gute Kenntnisse in Küche und Hauspflege. Im Zeugnis wurden ihr Fleiß und ihre Pflichttreue besonders hervorgehoben. 1951 bat Antonia um Aufnahme in die Kongregation der Schwestern Unserer Lieben Frau in Ahlen. Nach der Ordensausbildung war Schwester Maria Bernhardine in unterschiedlichen Aufgaben und Leitungsämtern unserer Gemeinschaft tätig.
Besonderes Geschick zeigte sie für kreative und handwerkliche Tätigkeiten. Mit gutem Erfolg schloss sie 1960 die Ausbildung zur Damenschneiderin mit der Gesellenprüfung ab. 1962 erfolgte die Meisterprüfung im Damenschneiderhandwerk vor der Handwerkskammer Bielefeld.
Von 1962-1970 leitete sie in der Liebfrauenburg Coesfeld die Nähschule für Frauen und erteilte Handarbeitsunterricht in der Liebfrauenschule. Gleichzeitig war sie Aspirantinnenmeisterin. Mit Geschick, pädagogischem Einfühlungsvermögen und persönlicher Zugewandtheit vertiefte sie bei vielen jungen Mädchen ihr Interesse am Glauben und am Ordensleben. Auch hier war Schwester Maria Bernhardine eine prägende Persönlichkeit.
Der Schwerpunkt des beruflichen und apostolischen Wirkens von Sr. M. Bernhardine war von 1976 bis 2011 in Vreden, der Pfarrgemeinde St. Georg. Sie leitete ungezählte Nähkurse für Frauen und Kinder. Sie war nicht nur eine gute „Meisterin“, sondern auch eine hilfreiche Ansprechpartnerin bei persönlichen Fragen und Problemen. Da fand „Seelsorge“ statt. Welch hohes Ansehen Schwester M. Bernhardine genoss, wurde deutlich an den vielen Kontakten, die sie bis zu ihrem Tode hatte.
Viele Jahre erfreute und begeisterte Sr. M. Bernhardine durch ihren wunderbaren Blumenschmuck in der Kirche, besonders an den hohen Festtagen. Einzigartig ist die Weihnachtskrippe. Die neuen Figuren, die vor einigen Jahren angeschafft wurden, erhielten mit Unterstützung von einigen Frauen zum Teil neue Gewänder. Sie laden auch jetzt noch zur Erbauung und Andacht ein.
Neben ihrem Beruf und dem Sich-Einbringen in der Gemeinschaft lag Schwester Maria Bernhardine ihre große Familie besonders am Herzen. Sie pflegte rege Kontakte und war ansprechbar für die unterschiedlichen Probleme und Lebenssituationen.
Diese intensive Verbindung wurde in den letzten schweren Monaten ihres Lebens besonders deutlich. Schwester bekam viel Besuch und wurde – als Blumenliebhaberin – reich beschenkt. Diese Fülle war für alle, die Sr. M. Bernhardine pflegten oder besuchten, eine große Freude.
Der Familie gebührt aufrichtiger Dank für die kontinuierliche Begleitung, ebenso wie den Mitarbeiterinnen der Pflegestation und den Mitschwestern, die sie liebevoll, ausdauernd, kompetent und behutsam in ihrer letzten Lebensphase begleiteten. Für Schwester Maria Bernhardine hat sich nun in dieser weihnachtlichen Zeit das Wort des Psalmisten erfüllt: „Du führst mich den Weg zum Leben; vor deinem Angesicht herrscht Freude in Fülle; zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit.“