Schwestern Unserer Lieben Frau… gesandt, die Liebe unseres guten und fürsorgenden Gottes zu leben

Schwester Maria Williburg

Schwester Maria Williburg                   ND 5669                PDF Download

Adelheid Terbrack

Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland

Datum und Ort der Geburt:          12. September 1938    Zwillbrock b. Vreden
Datum und Ort der Profess:         18. August 1963           Coesfeld
Datum und Ort des Todes:            11. Dezember 2021     Coesfeld, Krankenhaus
Datum und Ort der Beerdigung:  16. Dezember 2021     Coesfeld, Schwesternfriedhof

„Der Herr ist nahe“  Phil 4, 5

Dieses Zitat aus der Tageslesung zum 3. Adventssonntag wurde für Schwester Maria Williburg am Abend zuvor zur konkreten Wirklichkeit, denn der sich nahende Herr holte sie ganz zu sich.

Adelheid Terbrack, mit dem Rufnamen Adele, wuchs mit sieben Geschwistern auf. Drei weitere verstarben im Kindesalter. Ihre Eltern, Hermann und Anna Terbrack, betrieben eine kleine Landwirtschaft, und ihr Vater arbeitete als Straßenwärter.

Nach dem Besuch der Volksschule ging Adele zuerst ihrer Mutter im Haushalt zur Hand. Danach arbeitete sie ein Jahr in einem landwirtschaftlichen Betrieb im Nachbardorf und anschließend zwei Jahre in einem Hotel. In beiden Betrieben erwarb sie grundlegende hauswirtschaftliche Kenntnisse.

Im Oktober 1960 begann Adele ihre Ordensausbildung bei den Schwestern Unserer Lieben Frau in Coesfeld, die ihr aus Vreden bekannt waren, und schloss als Schwester Maria Williburg 1963 das Noviziat ab. Anschließend vertiefte Schwester Maria Williburg ihre hauswirtschaftlichen Kenntnisse in verschiedenen Häusern der Ordensgemeinschaft und absolvierte eine Fachschule für Wirtschaf-terinnen in Paderborn. Nach einem weiteren Lehrgang erwarb sie die Ausbilderqualifikation für den hauswirtschaftlichen Bereich.

So ausgebildet übernahm Schwester Maria Williburg die Leitung in verschiedenen Konventen: so im Pius-Kolleg Coesfeld, im Kloster Annenthal und im Liebfrauenstift in Gelsenkirchen, einem Seniorenheim. In Gelsenkirchen übernahm sie gleichzeitig die Versorgung des Speisesaals für die Bewohnerinnen. Hier wuchs ihre Freude am Dasein für alte und hilfsbedürftige Menschen, denen ihr ganzer Einsatz, vor allem ihre selbstverständliche und liebevolle Zuwendung galt.

Berufsbegleitend absolvierte Schwester Maria Williburg eine dreijährige Weiterbildung zur Heimleiterin in Einrichtungen der stationären Altenhilfe, die sie 1996 erfolgreich abschloss.

1998 kam Schwester Maria Williburg zum Kloster Annenthal zur Betreuung alter und kranker Mitschwestern und nahm gleichzeitig die Aufgaben der Heimleiterin wahr. Mit großer Umsicht und Selbstverständlichkeit war sie für ihre Mitschwestern da. Zu jeder Zeit einsatzbereit, ruhig, liebevoll und vor allem verschwiegen war sie allen zugewandt. Dankbar darüber, die Heimleitung an eine jüngere Mitarbeiterin abzutreten, blieb sie bis zu ihrer Erkrankung weiterhin eine zuverlässige, von allen Bewohnerinnen und Mitarbeiterinnen geschätzte Ansprechpartnerin, der keine Arbeit zu viel wurde.

Neben ihren Mitschwestern behielt sie auch ihre Geschwister und deren Familien im Blick. Sie nahm Teil an ihren Freuden, besonders aber auch an ihren Sorgen, die sie still im Gebet zu Gott trug.

Seit einiger Zeit nahmen Mitschwestern wahr, dass es Schwester Maria Williburg nicht gut ging, aber eine Klage hörte man nicht von ihr. Sie ließ sich zum Arzt fahren, der sie sofort ins Kranken-haus einwies. Eine Operation brachte Hilfe und ließ auf eine baldige Genesung hoffen, doch eine schwere Lungenentzündung setzte ihrem Leben ein Ende. Tief betroffen, aber voller Dankbarkeit gedachten wir ihrer am Morgen des Gaudetesonntags im Gottesdienst. Hier wurde uns deutlich, wie aktuell der Text aus der Lesung: Der Herr ist nahe! für uns alle geworden ist.

Möge Schwester Maria Williburg nun die Nähe des Herrn für immer erfahren.