Schwester Maria Waltraud ND 6257 PDF Download
Brigitte Schütte
Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 24. Oktober 1942 Lichtendorf-Geisecke/Ruhr
Datum und Ort der Profess: 24. März 1966 Vechta
Datum und Ort des Todes: 04. Dezember 2019 Vechta, St. Marienhospital
Datum und Ort der Bestattung: 10. Dezember 2019 Vechta, Schwesternfriedhof
„Meine Gnade genügt dir, denn sie erweist ihre Kraft in der Schwachheit.“ (2 Kor 12,9a)
Den folgenden Nekrolog hat Schwester Maria Waltraud selbst verfasst:
„Am 16. März 2019 schrieb ich, Schwester Maria Waltraud, geborene Brigitte Schütte, folgende Lebensgeschichte nieder:
Am 24.10.1942 wurde ich in Lichtendorf, Kreis Iserlohn, geboren. Meine Eltern sind Heinrich und Waltraud Schütte geb. Wiegand. Ich habe noch drei jüngere Geschwister: Wilhelm, Magdalena und Gudrun.
Im August 1963 folgte ich dem Ruf Gottes und trat in den Orden der Schwestern Unsere Lieben Frau in Marienhain (Vechta) ein. Meine zeitlichen Gelübde legte ich am 24. März1966 in Vechta ab und meine Ewigen Gelübde am 18. März 1972 in Rom.
Meine Grenzen und die Brüchigkeit meiner Existenz erwiesen sich als ‚Einfallstor Gottes‘. Diese Erfahrung hat mir ein Stück ‚Befreiung‘ geschenkt; ich kann es wagen, mein Leben anzunehmen, weil es Gott mit mir lebt.
Aus dieser Überzeugung heraus versuchte ich zu leben. Gott mag mich so, wie ich bin, mit meinen Stärken und Schwächen, mit meinen Grenzen und Möglichkeiten. Ihm wollte ich dienen und gefallen. Das Wissen um die Nähe und das Dabeisein Gottes ließ mich auch Aufgaben annehmen, die mir schwerfielen (z.B. in der Schule).
Nach meiner Pensionierung war ich eine Reihe von Jahren ehrenamtlich tätig (Betreuung Inhaftierter im Gefängnis und Flüchtlingshilfe). Diese Arbeit habe ich gern übernommen und sie hat mir Freude bereitet.
In meinem Leben gab es viele dunkle Stunden. – Die bitteren Erfahrungen von Dunkelheit, Traurigkeit und Isoliertheit haben mich nicht zerbrechen lassen, sondern zum Wesentlichen geführt. – ‚Soli Deo Gloria!‘ Einige besondere Lektionen hat mir mein Leben erteilt: Aus eigener Kraft erreiche ich wenig. Ein Verlieren in die Aktivität führt zu Verlust der Innerlichkeit. Nur Gott schenkt Heil und Leben.
Eine Mutter zu haben, die zuerst an andere denkt, hat mein Leben geprägt und in eine bestimmte Richtung geführt. Die Beziehung zu meinem Vater war mein persönliches Kreuz. Ich empfehle ihn und mich der Barmherzigkeit Gottes.
Das Wort Gottes war mir jeden Tag Nahrung, Quelle und Licht. Folgendes Wort hat mir am meisten gegeben: ‚Meine Gnade genügt dir, denn sie erweist ihre Kraft in der Schwachheit‘. (2 Kor 12, 9a)”
Der gute Gott, dem Schwester M. Waltraud ihr Leben anvertraut hatte, holte sie plötzlich in Folge einer Lungenembolie zu sich heim. Wir sind dankbar für ihr Wirken und Dasein bei uns und sind zuversichtlich, dass sie nun bei Gott in Fülle leben darf.