Schwester Maria Virginia ND 5691 PDF Download
Ursula Sandmann
Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 07. Februar 1940 Vreden
Datum und Ort der Profess: 20. April 1965 Rheinbach
Datum und Ort des Todes: 20. Juli 2023 Nottuln, Krankenhaus
Datum und Ort der Beerdigung: 27. Juli 2023 Coesfeld, Schwesternfriedhof
„Lehre mich, Herr, deinen Willen zu tun“ Ps 143, 10
Dieser Vers aus dem Psalm 143 begleitete Schwester Maria Virginia viele Jahre. Immer wieder, wenn sie in ihrem bewegten Leben vor Veränderungen stand, fragte sie Gott nach seinem Willen und ließ sich von ihm führen.
Ursula Sandmann, war die Tochter des Elektromeisters Franz Sandmann und seiner Frau Paula geb. Wesselmann. Sie war die älteste von sechs Geschwistern. Ab Ostern 1946 besuchte sie die katholische Volksschule. Ihre vielseitig angelegten praktischen Fähigkeiten eröffneten ihr ein breites Betätigungsfeld. So arbeitete sie nach der Schulentlassung 1954 für einige Jahre in einem holländischen Textilbetrieb in verschiedenen Bereichen. Anschließend hatte sie die Möglichkeit, in einem Pfarrhaushalt ihre hauswirtschaftlichen Kenntnisse zu erweitern. Danach arbeitete sie bis zu ihrem Ordenseintritt in einer Näherei. Schon ab ihrem 12. Lebensjahr gehörte Ursula zu einer katholischen Pfarrjugendgruppe, die von Schwestern Unserer Lieben Frau begleitet wurde. In dieser Zeit reifte in ihr der Wunsch, selbst Ordensfrau zu werden.
1962 trat sie in Coesfeld in unsere Ordensgemeinschaft ein und erhielt bei ihrer Einkleidung den Namen Schwester Maria Virginia. Als Marienverehrerin war sie darüber besonders erfreut. Schon ein Jahr nach ihrer Einkleidung erging an Schwester Maria Virginia die Bitte, das Noviziat in der neu gegründeten Ordensprovinz Rheinbach zu verstärken. Sie erkannte in der Anfrage den Willen Gottes und sagte bereitwillig und gleichzeitig schweren Herzens ihr Ja. Hier machte sie zunächst eine Ausbildung in Stenographie und Maschinenschreiben und absolvierte eine Ausbildung zur Bürokauffrau. Ihr erster Arbeitseinsatz erfolgte in der Gehaltsabteilung der orthopädischen Klinik in Engers. Ab 1971 arbeitete Schwester Maria Virginia in der Schulverwaltung und im Schulbüro des ordenseigenen Gymnasiums St. Lioba in Bad Nauheim.
Lange hegte sie den Wunsch, in ihre Heimatprovinz zurückkehren zu dürfen, denn in der für sie fremden Umgebung fühlte sie sich nie heimisch, und darunter litt sie sehr. Vielleicht liegt in diesem lange ausgehaltenen Schmerz der Grund für ihr oft abweisendes und unverständliches Verhalten den mit ihr Lebenden gegenüber, das sich bis zum Lebensende durchzog. Dadurch machte sie sich nicht nur Freunde. Schwester Maria Virginia stellte an die Ordensoberen die Bitte, in die Coesfelder Provinz zurück versetzt zu werden, die ihr 1993 gewährt wurde. Sie war sehr dankbar und froh darüber, ihrer Heimat wieder näher zu sein. In der Schulverwaltung und in der Bibliothek des Lieb-frauenberufskollegs in Coesfeld fand sie für einige Jahre ihren Arbeitsplatz. 2002 kam Schwester M. Virginia zum Liebfrauengymnasium nach Büren. Hier war sie beteiligt am Aufbau der Schulbibliothek und übernahm deren Verwaltung, wobei sie großen Wert auf Übersicht und Ordnung legte.
Nach der Auflösung des Schwesternkonventes in Büren kam Schwester Maria Virginia 2016 zum Kloster Annenthal nach Coesfeld. Nachdem immer mehr gesundheitliche Probleme auftraten, siedelte sie 2020 zum Seniorenzentrum über. Nach einer Wirbelsäulenoperation war sie auf den Rollstuhl angewiesen und konnte ihr Zimmer nur mit Hilfe verlassen. Da sie sich sehr schwach fühlte, bat sie darum, ins Krankenhaus eingeliefert zu werden. Hier konnte ihr nur noch Linderung für die letzten Lebenstage geschenkt werden. Am 20. Juli 2023 ging sie still zu Gott heim. Im Tagesevangelium ihres Sterbetages heißt es: Jesus sagt: “Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt, ich werde euch Ruhe verschaffen.“ Dieser Einladung Jesu ist Schwester M. Virginia nun gefolgt und darf, der Zusage Jesu gemäß, bei ihm ruhen.