Schwester Maria Salome ND 3960 PDF Download
Maria Kemper
Maria Regina Provinz, Coesfeld/Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 04. Januar 1924 Vreden, Kreis Ahaus
Datum und Ort der Profess: 19. August 1949 Mülhausen
Datum und Ort des Todes: 16. März 2018 Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung: 21. März 2018 Coesfeld, Schwesternfriedhof
„Ecce ancilla Domini!“ – „Siehe, ich bin die Magd des Herrn!“ Lk 1,38
Schwester Maria Salome, Maria Kemper, wuchs in ihrer Familie als Älteste von 4 Brüdern und 2 Schwestern auf.
Von 1930 – 1938 besuchte Maria die achtklassige Volksschule in Vreden, die sie mit großem Erfolg absolvierte. In dem Entlassungszeugnis wurden ihr Fleiß, ihr Interesse und ihre Ausdauer besonders hervorgehoben. Von 1939 – 1942 machte sie eine Kaufmännische Lehre in Vreden, die sie ebenfalls erfolgreich abschloss; sie arbeitete weiter in der Firma.
Maria hatte eine enge Verbindung zur Pfarrgemeinde und engagierte sich dort gerne.
Prägend war für sie der Kontakt zu unseren Mitschwestern im Josefshaus, gerade auch in den Jahren des Nationalsozialismus. Das Josefhaus war die Keimzelle einer Widerstandsbewegung gegen Hitler, der Kirche, Priester und Ordenschristen verfolgte. Mit anderen engagierten Vredenern schloss Maria sich diesem Widerstand an. Aus ihrer Glaubensüberzeugung heraus stellte sie sich mutig den Verhören durch die Gestapo.
1946 bat Maria um Aufnahme in das Noviziat der Schwestern U.L.Frau in Mülhausen/Niederrhein. Nach der Ordensausbildung war Sr. Maria Salome für einige Jahre als Schulsekretärin an unserer Schule in Oldenburg eingesetzt. Von 1959 – 1976 war sie als Hilfe im Provinzsekretariat in der Liebfrauenburg in Coesfeld tätig. Sie zeichnete sich aus durch großen Einsatz, Zuverlässigkeit und ständige Verfügbarkeit.
Da Schweser Maria Salome einen Blick und ein Herz für die Notleidenden hatte, engagierte sie sich mit unserer schon verstorbenen Mitschwester Maria Gesina für das Besorgen und Packen von Hilfsgütern für unsere Mission in Brasilien und für die Mitschwestern in Ostberlin, die durch den Mauerbau von uns getrennt waren.
Von 1976 – 2011 war Westberlin der Mittelpunkt des Lebens und Wirkens von Schwester Maria Salome. Das war eine außerordentlich fruchtbare und bereichernde Zeit für sie.
Da Schwester Maria Salome sich jahrelang durch ein Soziales, Theologisches sowie Pastorales Seminar in Münster weitergebildet und die Theologisch-Pädagogische Akademie in Berlin besucht hatte, konnte sie sich 1980 als Gemeindereferentin für das Bistum Berlin qualifizieren. In dieser Position arbeitete sie neben der Tätigkeit in der Pfarrgemeinde im Sekretariat des Bischöflichen Ordinariates und auch als Sekretärin für den Ordensrat. Die Zusammenarbeit mit Kardinal Meisner, mit dem sie noch viele Jahre im Kontakt stand, war für sie eine große Bereicherung.
Der Fall der Mauer 1989, die sogenannte Zeit der Wende, brachte für Schwester Maria Salome eine neue Herausforderung: Brücken zu bauen in den Herzen und Köpfen der Menschen zwischen Ost und West. Ab 1992 arbeitete Schwester Maria Salome in der ehrenamtlichen Altenbetreuung in einem Seniorenheim. Auch dort setzte sie sich engagiert ein, vor allem im religiösen Gespräch, um durch den Glauben Hoffnung und Zuversicht zu vermitteln.
Das Jahr 2011 brachte den Abschied von Berlin, den Umzug nach Coesfeld, das Sich-hinein-Finden in eine neue Lebenssituation. Schwester Maria Salome bekam von den Mitschwestern, von allen Mitarbeitenden auf der Krankenstation Hilfe und Unterstützung, um hier innerlich „anzukommen“.
In Ruhe, Gelassenheit und Erwartung konnte sie sich vorbereiten auf das endgültige Kommen des Herrn in ihrem Leben. Möge sie nun ruhen in Seinem Frieden!