Schwester Maria Olivia ND 4269 ⇒ PDF Download
Maria Baalmann
Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 09. November 1926 Groß-Stavern, Kr. Meppen, Deutschland
Datum und Ort der Profess: 15. August 1951 Ahlen
Datum und Ort des Todes: 06. September 2013 Coesfeld
Datum und Ort der Beerdigung: 11. September 2013 Coesfeld
Sr. M. Olivia, Maria Baalmann, Tochter des Landwirts Heinrich Baalmann und seiner Frau Maria geb. Gerdes wuchs zusammen mit drei Brüdern und einer Schwester auf dem Hof ihrer Eltern in Groß-Stavern, Kreis Meppen an der Ems auf. In der dortigen Pfarrkirche St. Michael wurde sie getauft. Später feierte sie in dieser Kirche ihre Erstkommunion und ihre Firmung.
In ihrem Lebenslauf betont sie, ihren Eltern habe daran gelegen, sie und ihre Geschwister zu „echt katholischen Menschen“ zu erziehen. Dazu habe u.a. schon früh gehört, zu Hause kleine Pflichten zu übernehmen und bei der Arbeit zu helfen.
Maria besuchte ab 1933 die Volksschule in Groß-Stavern und wurde 1941 nach Abschluss der Klasse 8 entlassen. Wie sie rückblickend feststellt, kam sie durch ihre Kindheitserfahrung mit ihren Geschwistern gut mit ihren Mitschülern aus. Zudem erinnert sie sich, dass in den ersten Jahren ihrer Schulzeit noch regelrechter Religionsunterricht erteilt wurde. Später fanden infolge der Einschränkungen durch die Naziregierung nur noch sogenannte Seelsorgestunden außerhalb des Schulunterrichts statt. Dafür waren pensionierte Lehrer oder Priester verantwortlich. Nach ihrer Ansicht habe aber die religiöse Erziehung im Elternhaus den fehlenden Unterricht voll und ganz ersetzt.
Von 1941-46 arbeitete Maria Baalmann im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb mit. Ihrer Erinnerung nach bestimmte der Leitsatz ihrer Mutter: „Bete und arbeite.“ das gemeinsame Leben der Familie. Angeregt durch den Klostereintritt einer Schulfreundin kam in Maria der Wunsch auf, ins Kloster zu gehen. Das entsprach – wie sie selbst es ausdrückt – ihrem „kindlich-frommen Gemüt“ und ihrer Hoffnung, in einem eng an Gott gebundenen Leben glücklich zu werden. Noch unsicher bezüglich ihrer Berufung, begann sie – entsprechend dem Rat ihrer Eltern – eine Kochlehre bei den Schwestern U.L.Frau in Kempen am Niederrhein, die sie mit sehr gutem Erfolg abschloss. Während dieser Zeit festigte sich ihr Lebensplan, so dass sie 1949 in das Kloster unserer Schwestern in Mülhausen eintrat, um ihre Klosterausbildung mit dem Noviziat zu beginnen. 1956 band sie sich mit den ewigen Gelübden an unsere Gemeinschaft.
Sr. M. Olivia, so Marias Schwesternname, engagierte sich Zeit ihres Ordenslebens vor allem in der praktischen Arbeit und in der betreuenden Begleitung von Heimkindern und alten Menschen. Sie versorgte viele Jahre Kinder und Jugendliche in verschiedenen Kinderheimen, Internaten und Studentinnenheimen. Von 1970 – 1996 widmete sie sich der Pflege und Versorgung alter Damen im Marienstift in Gescher.
Auch nach ihrem Eintritt ins Rentenalter versah sie dort ihren Dienst, soweit es ihre Kräfte erlaubten. Als diese sichtbar nachließen und das Marienstift umgestaltet wurde, zog sie 2005 79-jährig um in unsere Gemeinschaft alter Schwestern hier im Kloster Annenthal.
Durch ihre schlichte Frömmigkeit und ihre bedächtige Glaubenstreue hat Sr. M. Olivia unser gemeinsames Leben und unseren Einsatz nachhaltig mitgetragen und durch ihre liebevoll-freundliche Hilfsbereitschaft bereichert – auch dann noch, als sie nicht mehr selbst Hand anlegen konnte, sondern sich umfassend helfen lassen musste.
Am 06.09.2013 ging sie heim zu unserem guten Gott, dem sie lebenslang die Treue hielt. Wir sind dankbar für ihr Leben und ihr Zeugnis.