Schwestern Unserer Lieben Frau… gesandt, die Liebe unseres guten und fürsorgenden Gottes zu leben

Schwester Maria Modeste

Schwester Maria Modeste            ND 4275          PDF Download

Gertrud Barklage

Maria Regina Provinz, Coesfeld/Deutschland

Datum und Ort der Geburt:                    19. Juni 1929              Hemmelte, Kreis Cloppenburg
Datum und Ort der Profess:                   15. April 1952             Ahlen
Datum und Ort des Todes:                     23. Juli 2019               Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung:           01. August 2019         Coesfeld, Schwesternfriedhof

„Mein Herz bereit, o Gott, ich will Dir singen und spielen!“ (Psalm 57,8)

Gertrud Barklage wuchs mit weiteren sechs Geschwistern auf. Sie hatte bis ins hohe Alter gute Kontakte zu ihren Angehörigen. Von 1936 – 1940 besuchte Gertrud die Volksschule in Cloppenburg, danach das dortige staatliche Gymnasium, wo sie 1949 das Abitur erwarb. Da Gertrud die Berufung zum Ordensleben spürte, bat sie 1949 um Aufnahme in unsere Kongregation in Mülhausen am Niederrhein.

Nach der Ordensausbildung folgte das Studium an der Pädagogischen Hochschule in Vechta sowie an der Universität in Münster zur Lehramtsbefähigung an höheren Schulen für die Fächer Biologie und Mathematik. Da Schwester Maria Modeste eine gute musikalische Begabung hatte, widmete sie sich auch der Kirchenmusik und begleitete über Jahrzehnte in verschiedenen Kommunitäten die gottesdienstlichen Feiern durch ihr Orgelspiel. Nach Beendigung der Referendarzeit übernahm sie – unterstützt durch ein Team – die Leitung des Gymnasiums in Meppen.

Danach erfolgte der Ruf nach Mailand, wo sie geprägt von Werten des Glaubens und der Menschlichkeit von 1966 – 1993 unsere Deutsche Schule St. Julia leitete – mit Weitsicht und Offenheit und mit großem Erfolg. Das Besondere dieser Schule war, dass Lehrkollegium, Schülerinnen, Eltern sowie die Schwestern „ihre“ Schule als gemeinsames Werk ansahen, das von allen Wertschätzung, Familiengeist und Engagement erforderte. Aufgrund der vielfältigen positiven Merkmale, die diese Schule ausmachten und der Motivation, Völker- und Kulturverbindendes zu gestalten, wurde Sr. M. Modeste am 25.10.1982 vom Generalkonsulat in Mailand eine hohe italienische Auszeichnung verliehen, sowie am 02.04.1990 das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Eine Stärke von Schwester M. Modeste und ihrer Kommunität war eine ausgeprägte Gastfreundschaft, die sich in vielen unterschiedlichen Situationen zeigte. Romreisende wurden während ihrer langen Zugfahrt auf dem Mailänder Bahnhof mit stärkendem und erfrischendem Proviant versorgt. Das wird vielen Schwestern in guter Erinnerung sein. Aber nicht nur ihnen, sondern auch den Benediktinermönchen unserer benachbarten Abtei, deren damaliger Abt Clemens Schmeing das dankbar und gerne erzählte.

Nach den segensreichen Jahren ihres Seins und Wirkens in Mailand kam Sr. Maria Modeste 1993 zum Kloster Annenthal. Hier arbeitete sie 7 Jahre (wie auch zuvor ein Jahr in Rom) engagiert und zuverlässig im Archiv des Provinzhauses. Danach übernahm sie noch gerne kleine Dienste in der Gemeinschaft.

Schwester M. Modeste war eine geschätzte Mitschwester. Sie war eine gute Gesprächspartnerin sowohl für uns als auch für ehemalige Kolleginnen und Schülerinnen aus ihrer Mailänder Zeit. Sie interessierte sich für die unterschiedlichen Entwicklungen in der Gemeinschaft, der Gesellschaft und der Kirche.

Ihre letzte Lebensphase war gekennzeichnet von einer zunehmenden Demenz.

Vielleicht können folgende Worte von Schwester Maria Modeste, die sie 1993 in einem Beitrag für die Festschrift der Schule schrieb, für uns Vermächtnis und Ermutigung sein: „Als Lernende, Lehrende, Helfende, Begleitende waren wir zusammen auf dem Weg. Wir suchten, entdeckten, erkannten, erfuhren, wir empfingen Geschenke Seiner [Gottes] Güte, die wir miteinander teilten. Allem Erleben unterwegs in glücklichen und schweren Stunden wohnt die Möglichkeit inne, IHM zu begegnen, dem wir ständig in Dankbarkeit die Antwort der Liebe schulden. Möge sie uns allen beim Voranschreiten auf der neuen Wegstrecke immer wieder in Freiheit gelingen!“

Wir sind zuversichtlich, dass Schwester Maria Modeste mit ihrem Leben ihre Antwort der Liebe gegeben hat und nun zum himmlischen Hochzeitsmahl eingeladen ist.