Schwester Maria Lioba ND 4249 PDF Download
Maria Hanisch
Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 23. November 1934 Ohren, Sudetenland (heute Tschechien)
Datum und Ort der Profess: 23. April 1957 Mülhausen
Datum und Ort des Todes: 09. August 2023 Mülhausen, Haus Salus
Datum und Ort der Beerdigung: 16. August 2023 Mülhausen, Schwesternfriedhof
„Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben.“-Jer 29,11
Schwester Maria Lioba hatte diese Zusage Gottes – in ihrer Art kalligraphisch gestaltet – als Bild in ihrem Zimmer und so immer im Blick. Aus der Gewissheit dieser Zusage heraus hat sie ihr Leben gestaltet.
Maria war das zweite Kind der Eheleute Franz u. Maria Hanisch geboren. Sie hatte einen älteren und einen jüngeren Bruder; ihr jüngerer Bruder Rudolf lebt noch. Durch die Kriegsereignisse von 1945 wurde Maria von ihren Eltern getrennt und kam zu einem Priester nach Rongstock im Sudetengau. 1946 wurden sie aus der Heimat vertrieben. Die Vertreibung zog einen häufigen Schulwechsel nach sich; 1948 wurde Maria aus der Volksschule in Ulfa, einem Stadtteil von Nidda am Fuß des Vogelbergs, entlassen. Im gleichen Jahr traf sie ihre Eltern wieder. Im August 1948 fand sie im Haus Sankt Lioba in Bad Nauheim als Haustochter eine Unterkunft. Hier lernte sie die Schwestern U.L.Frau kennen.
Nach dem Besuch der Haushaltungsschule in Ratingen und der Förderklasse in Mülhausen konnte Maria die schulwissenschaftliche Prüfung ablegen und schaffte so die Voraussetzung für den Besuch der Frauenfachschule für Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen in Mülhausen-Oedt. Während dieser Zeit lebte sie in der Aspirantinnenschule, um sich auf das Ordensleben vorzu-bereiten. Für ihre späteren Aufgaben als Erzieherin wohl gerüstet, bat sie 1954 um Aufnahme in unsere Ordensgemeinschaft.
Als Schwester Maria Lioba war sie fortan Erzieherin für jede Altersgruppe: im Kindergarten und im Schifferkinderheim; in verschiedenen Internaten wurde ihr auch die Leitung übertragen. Ab 1970 leitete sie für 16 Jahre das Schülerinnenwohnheim in Mönchengladbach; nach dessen Auflösung sorgte sie liebevoll für die Aussiedlergruppe in Mülhausen und später oblag ihr die Gästebetreuung und die Hausleitung der Bildungsstätte Antoniushaus in Mülhausen.
Durch ihre ganz besondere Art gab sie ihren festen Glauben an die Zusage Gottes an alle weiter, die ihr begegneten. Ihre Fürsorge, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft kannten keine Unterschiede, kannten keine Zeit. Unermüdlich war sie darauf bedacht, jeden Wunsch zu erfüllen. Davon zeugen die vielen Kontakte und Dankesschreiben, die sie – auch Jahre später – erhalten hat.
Als eine zunehmende Demenz deutlich wurde und Schwester Maria Lioba 2013 nach Haus Salus übersiedelte, blieb sie auch weiter in ihrer Rolle als „Gastschwester“; sie erkundigte sich nach dem Befinden und den Wünschen ihres Gegenübers. Sie bot überall ihre Hilfe an. Sie, die immer im Einsatz war und jedem helfen wollte, war gegen Ende ihres Lebens ganz gelassen und dankbar für jede Hilfe, die ihr nun zuteilwurde.
Schon seit Monaten äußerte sie immer wieder den Wunsch, Jesus möge sie doch holen. Am Morgen des 9. August wurde ihr Wunsch erfüllt. Die Hoffnung, von der sie sich ein Leben lang getragen fühlte, hat sich nun in der ewigen Heimat bei Gott erfüllt.