Schwester Maria Leonetta ND 4209 PDF Download
Gertrud Gillissen
Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 03. August 1923 Duisburg-Meiderich
Datum und Ort der Profess: 09. April 1947 Mülhausen
Datum und Ort des Todes: 03. Januar 2023 Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung: 10. Januar 2023 Coesfeld, Schwesternfriedhof
Im Vertrauen auf Gottes Güte und in der Hoffnung auf die Auferstehung gab unsere Schwester Maria Leonetta nach langer und mit großer Geduld ertragener Krankheit ihr Leben in die Hand des Schöpfers zurück.
Gertrud Gillissen erlebte mit ihren 4 Geschwistern eine unbeschwerte Kindheit, während derer auch ihr Interesse an religiösen Fragen grundgelegt wurde.
Nach der Volksschule in ihrem Heimatort besuchte sie die dreijährige hauswirtschaftliche Berufsschule in Wuppertal-Elberfeld. In dieser Zeit reifte in ihr der Wunsch, Erzieherin zu werden. Sie nutzte in den ersten Kriegsjahren die Möglichkeit, im Kinderheim der Schwestern Unserer Lieben Frau in Wuppertal-Elberfeld die Qualifikation als Kindergärtnerin zu erwerben. Später konnte sie nach einer einjährigen Ausbildung in Recklinghausen die staatliche Anerkennung als Erzieherin erlangen.
Bei ihrer Arbeit im Kinderheim lernte Gertrud auch die Schwestern Unserer Lieben Frau näher kennen und entschloss sich, am 15. August 1944 in das Noviziat in Ahlen einzutreten.
Nach ihrer ersten Profess wirkte Schwester Maria Leonetta mehr als 50 Jahre lang an verschiedenen Orten, besonders im Oldenburger Münsterland, in pädagogischen und sozialen Einrichtungen. Dabei war ihr die Arbeit mit behinderten Kindern im St. Vincenzhaus in Cloppenburg besonders wichtig. Ihr Interesse an pädagogischen Fragen war sehr groß. In Vechta bat man sie, die Leitung eines dort neu eingerichteten Montessori-Kinderhauses der Propsteigemeinde zu übernehmen. Um der Arbeit in dieser Einrichtung gerecht zu werden, erwarb sie durch eine besondere Fortbildung der Montessori-Vereinigung das Montessori-Diplom für Erzieher und Erzieherinnen. Sie schaffte es, ein gutes Vertrauensklima herzustellen und auch die Eltern in die bislang unbekannte Montessori-Methode einzuführen.
Schwester Maria Leonetta besaß eine natürliche pädagogische Autorität. Sowohl die Kinder als auch die MitarbeiterInnen fühlten sich in ihrer Gegenwart angenommen und wohl.
Außerdem übertrug man ihr immer wieder die Aufgabe der Oberin. Sie begegnete den Schwestern offen, zugewandt und interessiert.
Im Jahr 2000 begann für Sr. M. Leonetta der wohlverdiente Ruhestand. Hier nutzte sie ihre Zeit für den Besuchsdienst in der Pfarrgemeinde Vechta. Ihr ausgesprochen intensives Empfinden für Schönheit zeigte sich bei der Gestaltung ansprechender Texte in Kunstschrift. Aufgrund ihrer abnehmenden Kräfte kam sie 2009 in die Alten- und Pflegestation nach Vechta, Marienhain.
Im September 2017 siedelte sie zum Kloster Annenthal nach Coesfeld in den Pflegebereich um. Im Prozess der abnehmenden Kräfte nahm sie dankbar jede Hilfe an. Gelassen sah sie ihrem Tod entgegen. Wir sind überzeugt, dass der Herr ihre Sehnsucht, bei Ihm zu sein, in ihrem 100. Lebensjahr erfüllt hat.