Schwester Maria Justiniane ND 4270 PDF Download
Maria Richter
Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 02. Februar 1927 Ermke, Kr.Cloppenburg
Datum und Ort der Profess: 15. August 1951 Ahlen
Datum und Ort des Todes: 27. Dezember 2021 Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung: 04. Januar 2022 Coesfeld, Schwesternfriedhof
„Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“ Gal 2,20
„Der Herr ist die Kraft meines Lebens: Vor wem sollte mir bangen?“ Ps. 27,1
Maria war das dritte von zehn Kindern der Eheleute Josef Richter und Rosa Richter, geborene Aumann. Als Maria drei Jahre alt war, zog die Familie nach Kellerhöhe um. Dort besuchte sie von 1933 bis 1940 die kath. Volksschule. Am 21.06.1936 ging sie zur Erstkommunion und ein Jahr später wurde sie gefirmt. Nach dem Besuch der Volksschule half Maria ein Jahr auf dem elterlichen Hof. Dann war sie 3 Jahre als Hausgehilfin in einer Familie in Emstek. Anschließend arbeitete sie wieder auf dem elterlichen Hof. Als sie 1947 für ein Jahr als Lehrköchin im Antoniushaus in Vechta war, lernte sie die Schwestern Unserer Lieben Frau näher kennen. Nicht viel später trat sie in unsere Ordensgemeinschaft im damaligen Provinzhaus in Mülhausen ein.
Bei ihrer Einkleidung erhielt sie den Namen Schwester Maria Justiniane. Ihre ersten Gelübde legte sie Ahlen ab. Von dort aus war ihr erster Einsatz mit häuslichen Arbeiten in Gelsenkirchen, wo sie nach der ewigen Profess wieder eingesetzt wurde. Zwischendurch lebte sie 2 Jahre in der Studentinnenburse in Münster. Sie erzählte später noch gern von dem provisorischen Leben dort und dem großen Bombentrichter im Garten, den die Schwestern auf dem sogenannten „Kuhpatt“ beim Rosenkranzgebet umrundeten
Von Gelsenkirchen aus ging es nach Bocholt, wo Schwester Maria Justiniane auch für das Weißnähen zuständig war. Während der Zeit dort machte sie 1971 auch die Ausbildung zur staatlich geprüften Wirtschafterin. Von 1981-1988 sorgte sie in Münster für Haus und Pforte. Anschließend war sie fünf Jahre auch als Wirtschafterin in Coesfeld im Noviziat tätig. Von 1993 an war sie wieder in Münster in der Studentinnenburse für das Refektorium und Nähzimmer zuständig bis sie 2011 aus gesundheitlichen Gründen ins Annenthal nach Coesfeld wechselte.
Die beiden Bibelverse, die Schwester Maria Justiniane als Leitmotiv gewählt hat, fanden sich in ihrem Leben wieder. Wer mit ihr zusammenlebte, konnte Christus erfahren. Sie war einfach für andere da, ganz selbstverständlich, ohne aufdringlich zu sein. Bescheiden ging sie ihren Weg, zuversichtlich, zufrieden, froh und gläubig. Gott war wirklich die Kraft ihres Lebens.
Nach ihrem Umzug nach Coesfeld begann auch ihre Demenz, langsam, aber zunehmend. Erschreckt stellten nach wenigen Jahren Schwestern, die sie einige Zeit nicht gesehen hatten, fest, dass Schwester M. Justiniane sie nicht mehr erkannte. Zuletzt verbrachte sie die Zeit im Bett, wenig oder gar nicht ansprechbar. Wer ihr Gutes tun wollte, ging zu ihr, sprach mit ihr, erhielt aber keine Antwort und meist auch keinerlei Reaktion. Wir wissen nicht, was dabei in ihr vorgegangen ist und wieviel sie wahrgenommen hat.
Am 27. Dezember gegen 23 Uhr vollendete Schwester Maria Justiniane ihr irdisches Leben; sie kann nun ganz bei Christus sein, dem sie schon in ihrem Leben so viel Raum gegeben hat.