Schwestern Unserer Lieben Frau… gesandt, die Liebe unseres guten und fürsorgenden Gottes zu leben

Schwester Maria Josefine       

Schwester Maria Josefine              ND 5109              PDF Download

Rosa Gertrud PILLE

Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland

Datum und Ort der Geburt:         31. Dezember 1933     Mühlen, Kr. Vechta
Datum und Ort der Profess:        31. August 1957            Coesfeld, Liebfrauenburg
Datum und Ort des Todes:          16. Mai 2025                 Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung: 22. Mai 2025               Coesfeld, Schwesternfriedhof

„Die Freude an Gott ist unsere Kraft. Halleluja.“

Nach dieser Antiphon aus dem Gotteslob gestaltete Sr. M. Josefine ihren Weg durch ein erfülltes Ordensleben.

Die Eltern von Sr. M. Josefine, Josef Pille und seine Ehefrau Emma, geborene Kolbeck, bewirtschafteten in Mühlen einen Bauernhof. Dort wuchs Gertrudzusammen mit ihrer Zwillingsschwester und 9 weiteren Geschwistern behütet auf. Ab Ostern 1940 besuchte sie die Volksschule ihres Heimatdorfes und ab 1945 die private Mittelschule in Lohne. 1950 bestand sie die Aufnahmeprüfung für die Untersekunda der privaten Oberstufe in Vechta und machte das Abitur. Nach dem ersten Semester an der katholischen pädagogischen Hochschule trat sie im Herbst 1954 in unsere Ordensgemeinschaft ein und erhielt bei der Einkleidung ihren Ordensnamen Schwester Maria Josefine.

Sr. M. Josefine war vielseitig begabt. Ihre Lieblingsfächer in der Schule waren Mathematik, Biologie und Musik. So war es für sie ein Leichtes, 1960 im Rahmen der ersten Prüfung für das Lehramt an Volksschulen die zusätzliche Prüfung im Orgelspiel abzulegen. Sie durfte nun nebenamtlich ein kirchenmusikalisches Amt als Organistin ausüben. Im Januar 1963 bestand sie die zweite Prüfung für das Lehramt an Volksschulen in Niedersachsen.

1963 wurde Sr. M. Josefine nach Cloppenburg ins Vincenzhaus versetzt. Sie unterrichtete an der dortigen Sonderschule für die Heimkinder. Ihre pädagogischen Kenntnisse vertiefte sie in einem weiteren Studienjahr in Hannover. Dort bestand sie 1965 die Prüfung für Sonderschullehrer mit der Note “gut”. Fortan wurde das Vincenzhaus in Cloppenburg ihr Lebensmittelpunkt, in den ersten Jahren als Lehrerin und von 1970 bis 1987 als Schulleiterin. Viele Ehemalige blieben ihr zeitlebens verbunden.

Mit ihrer Versetzung nach Vechta-Marienhain übernahm Sr. M. Josefine für 10 Jahre die Leitung des Kinderheims Marienhain, gleichzeitig wurde sie Organistin und Sakristanin im Hedwigstift. Auch nach ihrer Pensionierung blieb sie der Kirchenmusik treu. Sie spielte zwei Mal wöchentlich im Hedwigstift und zur Vertretung in der Klosterkirche Marienhain. Von 2004 – 2010 übernahm Sr. M. Josefine die Kommunitätsleitung in Salus; sie sorgte liebevoll mit Süßigkeiten, Karten und Blumen für die ihr anvertrauten alten und kranken Mitschwestern. Ein letzter Dienst für die Mitschwestern bestand im persönlich gestalteten Vorbeten des Rosenkranzes vor jeder Beerdigung.

Seit 2014 war Sr. M. Josefine als Patientin auf Salus und musste bei der Auflösung der Station 2017 für einige Monate in das Hedwigstift wechseln, wo sie als ehemalige Organistin liebevoll aufgenommen wurde.

Der Umzug zum Seniorenzentrum im Kloster Annenthal fiel ihr leicht, sie wusste die klösterliche Atmosphäre mit regelmäßigen Gebetszeiten und täglicher Eucharistiefeier zu schätzen. Sr. M. Josefine war kontaktfreudig. Sie nahm, wenn es ihre Gesundheit zuließ, an den Angeboten des Sozialen Dienstes teil, mit besonderer Vorliebe, wenn der Singekreis zusammenkam. Sie freute sich, wenn sie nach draußen gefahren wurde ober bat um eine Zeit der Stille in unserer Kapelle. Zu ihren Angehörigen hielt Sr. M. Josefine guten Kontakt. Sie freute sich über Besuche aus der Heimat. In den letzten Monaten wurde Sr. M. Josefine immer stiller. Als sie vom Tod ihrer Zwillingsschwester Margareta erfuhr, sagte sie: „Jetzt ist Margareta mir zuvorgekommen”. Keiner ahnte, dass sie ihr ganz bald folgen würde. Sr. M. Josefine war nur wenige Tage bettlägerig. Von den Mitarbeiterinnen in der Pflege erhielt sie in all den Jahren kompetente Hilfe und von ihren Mitschwestern jede Unterstützung. Ein langes Ordensleben hat sich vollendet.