Schwester Maria Hermengildis ND 4703 ⇒PDF Download
Margarete Schmidt
Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 29. Sept. 1929 Backhaus b. Kirchen/Sieg, Deutschland
Datum und Ort der Profess: 20. April 1954 Mülhausen
Datum und Ort des Todes: 17. Juni 2014 Mülhausen, Haus Salus
Datum und Ort der Beerdigung: 23. Juni 2014 Mülhausen, Schwesternfriedhof
„Der Herr ist mein Hirt, er führt mich an Wasser des Lebens“- Ps 23
Schwester Maria Hermengildis, Margarete Schmidt, war das erste Kind der Eheleute Robert Schmidt und Maria geb. Baldus. Zusammen mit ihren beiden jüngeren Geschwistern wuchs sie in der Geborgenheit des christlichen Elternhauses auf, besuchte die Volksschule ihres Heimatortes und begann danach eine hauswirtschaftliche Ausbildung.
Von 1949 bis 1951 arbeitete Margarete im Heinrich-Haus in Engers und spürte im Zusammenleben mit den Schwestern dort ihre Berufung zum Ordensleben als Schwester Unserer Lieben Frau. Am 01.05.1951 trat Margarete in Mülhausen in die Kongregation ein und erhielt bei der Einkleidung den Ordensnamen Schwester Maria Hermengildis. Schon im Noviziat erwarb sie mit der schulwissen-schaftlichen Prüfung die Qualifikation zur Aufnahme in das Kindergärtnerinnenseminar in Mülhausen, das sie nach Ablegung der Ersten Gelübde besuchte und 1957 mit Erfolg abschloss.
Als Leiterin verschiedener Kindergärten im Großraum Duisburg setzte sie über 17 Jahre ihre großen pädagogischen Fähigkeiten ein in der Erziehung der Kinder und der damit verbundenen Zusammen- arbeit mit den Erzieherinnen, den Eltern und den verschiedenen Fachgremien der Pfarrgemeinden. Ihre musikalische Begabung, vor allem in der Orff’schen Musik, legte schon bei den Kindern den Grund für die Freude am Musizieren bei Festen und Feiern und in der Gestaltung der Gottesdienste.
Von 1973 bis 1975 studierte Schwester Maria Hermengildis an der Fachhochschule in Vechta Sozialpädagogik und arbeitete danach wieder als Leiterin der Kindergärten in Duisburg-Laar und Rath-Anhoven. Gleichzeitig war sie von 1977 bis 2004 auch Kommunitätsleiterin, zuletzt ab 1995 in der Psychiatrischen Kinderklinik Maria Helferin in Nettetal-Leuth.
Schwester Maria Hermengildis liebte ihren Beruf und sah darin ihre Berufung, den ihr anvertrauten Menschen die Güte Gottes zu zeigen in den Wundern der Natur, im Erleben von Gemeinschaft, im Gesang, in der Musik, im Gebet und geteilter Glaubenserfahrung. Die musikpädagogische Erziehung, die im Kindergarten begann, wurde ein fruchtbarer Boden für Kinder- und Jugendchöre, die das Pfarrleben bereicherten und auch in Krankenhäusern und Altenheimen Konzerte gaben.
Ihre musikpädagogische Arbeit bei den behinderten Kindern und Jugendlichen in Nettetal-Leuth weckte manche verborgene Begabung und Freude an Rhythmus und Tanz. Über ihre berufliche Arbeit hinaus war Schwester Maria Hermengildis aktiv in den Pfarren tätig als Mitglied des Pfarrgemeinderates und des Liturgieausschusses.
Ihren Lebensabend verbrachte sie ab 2004 in Haus Salus in Mülhausen. Ihre geistigen Kräfte und ihre körperliche Spannkraft machten es erforderlich, dass sie Hilfe und Betreuung erhielt, die ihr durch die Mitschwestern und Altenpflegerinnen zuteil wurden. Mehrere Krankenhausaufenthalte konnten ihre Gesundheit nicht wieder stabilisieren; sie spürte selber, dass sie den letzten Weg zu Gott angetreten hatte. Still und klar lehnte sie jede weitere lebensverlängernde Maßnahme ab und ergab sich gläubig in den Willen Gottes.
Am späten Abend des 17. Juni gab sie ihr Leben in Gottes Hand zurück und ist nun vereint mit Christus, dem sie in vielfältiger Weise gedient und den sie verkündet und gepriesen hat.