Schwester Maria Fidelis ND 5078 PDF Download
Anneliese Strathewerd
Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 17. September 1937 Wiedenbrück, Deutschland
Datum und Ort der Profess: 06. April 1962 Mülhausen
Datum und Ort des Todes: 17. Oktober 2017 Bonn, Universitätsklinikum
Datum und Ort der Beerdigung: 24. Oktober 2017 Mülhausen, Schwesternfriedhof
Schwester Maria Fidelis war die jüngste Tochter des Schlossermeisters Heinrich Strathewerd und seiner Ehefrau Elisabeth. Zusammen mit ihren beiden Schwestern und ihrem Bruder erlebte sie trotz der Ge-fahren und Entbehrungen während der Kriegs- und Nachkriegsjahre eine frohe Jugend und hatte durch ihre Tanten Sr. M. Adelburg und Sr. M. Maxilla schon früh Kontakt zu den Schwestern U.L.Frau.
Anneliese besuchte die Volksschule und die Haushaltungsschule und arbeitete danach im elterlichen Haushalt. Im Liebfrauenhaus in Bonn erhielt sie eine weitere hauswirtschaftliche Ausbildung und verspürte in sich den Ruf, Gott als Schwester Unserer Lieben Frau zu dienen.
Sie war ein froher Mensch, sang und musizierte gerne mit ihren Verwandten und Freundinnen, tanzte und spielte Theater und liebte die Gemeinschaft. Ihre guten Kontakte blieben ihr durch ihr ganzes Leben. Das Akkordeon und das Orgelspiel begleiteten sie und halfen ihr, zu entspannen, Abstand zu finden von ihren Aufgaben und Sorgen, und anderen Freude zu bereiten.
Ihre Ordensausbildung begann sie 1959 im Provinzhaus in Mülhausen, und bei der Aufnahme ins Noviziat erhielt sie den Namen Sr. M. Fidelis, in Erinnerung an ihre früh verstorbene Mutter, die am Fest des hl. Fidelis verstarb. 1962 legte sie die Erste Profess ab und arbeitete in den verschiedenen Nieder-lassungen in der Hauswirtschaft und der Betreuung der Lehrlinge und Mitarbeiterinnen. In dieser Zeit machte sie in Geldern die Ausbildung zur Wirtschafterin.
1972 wurde sie Hausoberin im Provinzhaus in Mülhausen und anschließend im Jahr 1982, nach einer Qualifikation zur Heimleiterin in Alten- und Pflegeheimen, Hausoberin und Heimleiterin in Haus Maria Einsiedeln in Bonn, wo sie 35 Jahre bis zu ihrem Tod segensreich wirkte. Als die Heimleitung 1998 von einem Mitarbeiter übernommen wurde, war sie weiterhin als Seelsorgerin im Seniorenhaus tätig und begleitete die ihr anvertrauten alten und kranken Menschen in der letzten Lebensphase und auf dem Weg zu einem ruhigen und versöhnten Sterben.
Ihre Freude an Gesang, Spiel und Feiern und ihr Akkordeon machten jedes Fest zu einem Erlebnis und halfen den Bewohnern, die Beschwerden und Einschränkungen des Alters leichter zu ertragen.
Große Aufmerksamkeit schenkte Sr. M. Fidelis der Vorbereitung und Gestaltung von Gottesdiensten, die gerne besucht wurden.
In die Zeit ihrer Tätigkeit in Haus Maria Einsiedeln fielen massive Veränderungen, wie der Um- und Anbau des Seniorenheimes, der Umbau des Schwesternhauses in eine Einrichtung für Betreutes Wohnen, der Neubau des Josefshauses als Kloster für die Schwestern, der Umzug der pflegebedürfti-gen und älteren Schwestern nach Haus Salus in Mülhausen und 2006 die Übergabe der Trägerschaft des Seniorenheimes und des Betreuten Wohnens an die Cellitinnen von der hl. Maria aus Köln. Alle diese Ereignisse zehrten an der Gesundheit von Sr. M. Fidelis und bedeuteten für sie immer neue Umstellungen und Aufbrüche.
Ihre Vitalität wurde beeinträchtigt durch eine langjährige massive Herzerkrankung und zuletzt durch den Ausbruch von Krebs, in dessen Folge sie sich nach einer Operation nicht mehr erholte und am Fest des hl. Ignatius von Antiochien als Gottes Weizenkorn starb, um Frucht zu bringen für das ewige Leben.
Wir trauern um Schwester Maria Fidelis, wissen aber auch um ihre Sehnsucht nach Gott und von ihrem Gebet: „Wann darf ich kommen und Gottes Antlitz schauen?“ (Ps. 42,3), das sich jetzt erfüllt hat.