Schwestern Unserer Lieben Frau… gesandt, die Liebe unseres guten und fürsorgenden Gottes zu leben

Schwester Maria Elisabetha    

Schwester Maria Elisabetha                ND 5806                PDF Download

(früher Schwester Maria Evânea)

Elisabetha ANHALT

Heilig Kreuz Provinz, Passo Fundo, RS, Brasilien

Datum und Ort der Geburt:          1. Juli 1939                        São Carlos, SC
Datum und Ort der Profess:         11. Februar 1965               Passo Fundo, RS
Datum und Ort des Todes:           22. Dezember 2022          Não Me Toque, RS
Datum und Ort der Bestattung:   22. Dezember 2022         Schwesternfriedhof, Passo Fundo, RS

Im Markusevangelium wird die Geschichte des blinden Bartimäus erzählt, der am Straßenrand sitzt. Als er erfährt, dass Jesus vorbeikommt, beginnt er zu rufen: „Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner!“ Jesus hält an und bittet seine Jünger, den Blinden zu ihm zu bringen. „Was willst du, dass ich für dich tue?“ fragt Jesus. Der Blinde sagt: „Rabbi, ich will sehen!“ (Mk 10,47ff) Diese Sensibilität und Bereitschaft, zu sehen, zu hören und zu helfen, waren charakteristisch für das Ordensleben und den Dienst von Schwester Maria Elisabetha.

Elisabetha war das zweite von neun Kindern von Adam und Maria Eva Anhalt, die beide aus Russland stammten. Sie begann ihre Ausbildung an der Schule Nossa Senhora da Salete in Maravilha, SC. Da es ihr Ziel war, im Gesundheitswesen zu arbeiten, schrieb sich Elisabetha im Alter von 21 Jahren für einen Kurs zur Krankenpflegehelferin ein und absolvierte später ein Praktikum im Krankenhaus São Vicente de Paulo in Passo Fundo. Da sie mit anderen jungen Frauen zusammenlebte und sich zum Ordensleben hingezogen fühlte, trat sie am 12. Februar 1963 in Passo Fundo in das Noviziat der Schwestern Unserer Lieben Frau ein.

Schwester Maria Elisabetha widmete ihr ganzes Leben der Fürsorge für Menschen. 45 Jahre lang teilte sie ihre Gaben in ihrer Arbeit in verschiedenen Krankenhäusern als Hausoberin, Kranken-schwester, Koordinatorin und Leiterin der Krankenpflege. Darüber hinaus arbeitete sie auch in verschiedenen Schulen und war eine Zeit lang Missionarin in Tarauacá, Acre. Seit ihrem Silbernen Jubiläum war der Vers aus Psalm 27 „Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem soll ich mich fürchten?“ ihre Stärke, selbst in den schwierigsten Momenten ihres Lebens.

Schwester Maria Elisabetha war äußerst sensibel für die Bedürfnisse der Menschen. Sie hatte die Gabe, da zu sein, in einer schwierigen Situation das richtige Wort zu sagen und immer bereit zu sein, zu handeln, wenn es nötig war. In ihrer Freizeit säte, pflanzte und erntete sie mit Freude Gemüse und Früchte und teilte sie mit der Gemeinschaft, wobei sie stets darauf achtete, dass nichts verschwendet wurde. Sie war treu und eifrig in ihrem Gebetsleben und war eine fröhliche und entspannte Präsenz in der Gemeinschaft. Sie war geschickt in handwerklichen Tätigkeiten, insbesondere im Häkeln, und war bereit, jedem, der es lernen wollte, zu helfen oder etwas beizubringen.

Seit 2013 war Schwester Maria Elisabetha Teil der Gemeinschaft in der Casa Betânia, wo sie in der Seelsorge tätig war und Patienten im Krankenhaus und zu Hause besuchte. Als ihre Kräfte und ihre Gesundheit nachließen, beschränkte sich ihr Dienst auf ihre Kommunität, wo sie für andere Schwestern da war und sie im Gebet unterstützte.

Am 8. Dezember fühlte sich Schwester Maria Elisabetha nicht wohl und wurde in das Krankenhaus in Passo Fundo eingeliefert. Nach mehreren ärztlichen Untersuchungen wurde neben anderen gesundheitlichen Problemen eine fortgeschrittene Parkinson-Krankheit diagnostiziert. Nach ein paar Tagen im Krankenhaus wurde sie entlassen und kehrte in ihre Kommunität zurück. Ihr Gesundheits-zustand verschlechterte sich jedoch, und am 22. Dezember gab Schwester Maria Elisabetha ihr Leben zurück an Gott, dem sie ihr ganzes Leben im Dienst an ihren kranken und bedürftigen Brüdern und Schwestern gewidmet hatte. Möge sie nun die ewige Ruhe in der liebevollen Umarmung des guten Gottes genießen.