Schwester Maria Editha ND 4291 PDF Download
Annemarie Meyer
Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 28. Mai 1925 Varel, Kreis Friesland, Deutschland
Datum und Ort der Profess: 14. April 1953 Coesfeld
Datum und Ort des Todes: 27. November 2015 Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung: 03. Dezember 2015 Coesfeld, Schwesternfriedhof
Schwester Maria Editha wurde in Varel, Kreis Friesland geboren, und eine Friesländerin ist sie bis in ihr hohes Alter geblieben: erdverbunden im Glauben, fest in ihren Standpunkten und ihrem Durchhaltevermögen. Sie wuchs mit zwei Geschwistern in der Atmosphäre eines ökumenisch geprägten Elternhauses auf, wo sie Glaubens- und Denkweisen anderer zu achten lernte. So zeigte sie auch später eine interessierte Offenheit z.B. gegenüber Menschen jüdischen und islamischen Glaubens.
Während ihrer Schul- und weiteren Ausbildungszeit erlebte sie unmittelbar die Folgen der Naziherrschaft: die katholische Volksschule, die sie besuchte, wurde 1938 aufgelöst; das bedeutete Schulwechsel. 1944 musste sie die Schullaufbahn vorzeitig beenden und ihrer Pflicht zum Arbeitsdienst nachkommen. In der ihr eigenen realistischen und tatkräftigen Art erarbeitete sie nach dem Krieg alle notwendigen Schritte bis hin zum erfolgreichen Lehrerexamen.
Mit dem Wunsch, Ordensfrau zu werden, bewarb sie sich um eine Lehrerstelle bei den Schwestern Unserer Lieben Frau in Mülhausen und unterrichtete dort einige Monate, bis sie 1950 in unsere Kongregation, und zwar in das Noviziat in Ahlen, eintrat. Nach ihrer ersten Profess im Jahr 1953 unterrichtete sie die Fächer Religion und Deutsch an verschiedenen ordenseigenen Schulen in Lohne, Nottuln, Cloppenburg, Wilhelmshaven und Büren und zuletzt, von 1971 bis 1990, im Gymnasium St. Michael in Ahlen.
Schwester M. Editha war bei Schülern, Eltern und Kollegen und über die Schule hinaus sehr beliebt. Sie war eine lebensbejahende Frau und begegnete den Menschen zugewandt, herzlich und offen, und entkrampfte durch ihren Humor so manche spannungsgeladene Situation. Sie hatte ein waches Gespür dafür, wenn Hilfe notwendig war und packte zu. Im Laufe der Jahre entwickelten sich viele freundschaftliche Beziehungen. Sie blieben auch bestehen, als Schwester M. Editha Anfang Juli 2014 zum Kloster Annenthal übersiedelte. Der Schritt fiel ihr schwer, aber ihre resolute und nüchterne Einstellung und nicht zuletzt ihr Glaube halfen ihr, das Heimweh nach Ahlen zu verringern und sich in die neue Situation einzugewöhnen. Es trifft zu, wie eine alte Bekannte von ihr sagte: Sr. Editha konnte gehorchen und sich anpassen, ohne sich zu verbiegen.
Jetzt hat sie ihre letzte Antwort gegeben auf die Einladung Gottes, wie Alfred Delp formuliert: „Gott will Begegnung mit uns feiern – will unsere anbetende, liebende Antwort.“