Schwestern Unserer Lieben Frau… gesandt, die Liebe unseres guten und fürsorgenden Gottes zu leben

Schwester Maria Ambrosa   

Schwester Maria Ambrosa                     ND 5682                        PDF Download

Elfriede Meurer

Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland

Datum und Ort der Geburt:              26. April 1942   Gressenich
Datum und Ort der Profess:             19. April 1966   Mülhausen
Datum und Ort des Todes:                26. April 2023  Nettetal
Datum und Ort der Beerdigung:      06. Mai 2023    Mülhausen

Sobald du dich auf den Weg machst, öffnet der Horizont seine Grenze.

Vielleicht ist dieses Wort von Kyrilla Spiecker der Schlüssel zum Verstehen der großen Sehnsucht, in die Ferne zu schweifen, von der Sr. M. Ambrosa erfüllt war. Zuerst waren es wahrscheinlich die Wanderun-gen und Wallfahrten mit ihren Eltern und ihren beiden älteren Schwestern im Umfeld ihrer Heimat, dem waldreichen „Dreiländereck“ Deutschland, Belgien, Niederlande.

Beruflich schien für Elfriede zunächst alles im gewohnten Gang zu gehen: Hauptschulabschluss, Lehre und Arbeit in einem kaufmännischen Beruf, bis sich ihr die Möglichkeit zu einem Haushaltsjahr in Rom anbot – in dem von unseren Schwestern geleiteten Gästehaus Villa Maria Regina. Es war die Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils. So lernte Elfriede neben solider Haushaltsführung auch Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen und Glaubensprägungen kennen. Die Liebe zu Rom war geweckt und wurde später durch viele Romfahrten immer wieder neu belebt.

1964 begann Sr.M.Ambrosa ihre Ordensausbildung in Mülhausen und erwarb dort auch in der Liebfrauenschule die Qualifikation zum Studium für das Lehramt, das sie 1968 in Köln an der Pädagogi-schen Hochschule begann und erfolgreich abschloss. Gern nahm Sr.M.Ambrosa das Angebot der Provinzleitung zur Referendarausbildung in Berlin an. Umfangreicher als in Köln konnte sie die sich ihr bietenden Möglichkeiten nutzen, den geistigen Horizont in vielen Kulturbereichen zu weiten.

Gut gerüstet für den Lehrberuf begann Sr.M.Ambrosa 1974 ihre unterrichtliche Tätigkeit in der Liebfrauenschule Mülhausen in den Fächern Kunst und Mathematik, später kam noch Erdkunde dazu. Bald erkannten ihre Lehrerkollegen, dass sie für ihre Klassen- und Studienfahrten in Sr.M.Ambrosa eine engagierte Reisegefährtin hatten, die auch Teile der Fahrten-Organisation übernahm und die Fahrtleiter sachkundig bei der Erschließung der kulturellen Schätze des Landes unterstützte. Damit nicht genug: Auch während der Schulferien drängte es Sr. M. Ambrosa, neue Lande zu erkunden. So fand sie immer wieder andere Ferienreiseziele innerhalb Europas.

2005, am Beginn ihres Ruhestands, machte sie sich zusammen mit ihrer Schwester auf den Pilgerweg nach Santiago di Compostella in Spanien, der in mehreren Jahren aus verschiedenen Richtungen fortgesetzt wurde. Zuletzt gingen die beiden Schwestern den Franziskusweg in Italien.

2005 wechselte Sr. M. Ambrosa ihren Wohnort, zunächst nach Kempen, 2009 dann nach Köln. Auch von dort aus organisierte sie Kultur- und Pilgerreisen. Die Mitreisenden konnten sich auf gut ausgearbeitete Programme verlassen. Sr. M. Ambrosa verstand es, die jeweilige Gruppe zu einer Fahrtgemeinschaft zusammenzuschließen, die auch im Miteinander erfahren konnte: „Sobald du dich auf den Weg machst, öffnet der Horizont seine Grenze.“ Die Horizonte weiteten sich aus bis u.a. nach Sizilien, Kroatien, zum Baltikum, nach Polen, Armenien, Georgien, Kappadokien. Schließlich erwachte in Sr. M. Ambrosa die große Liebe zu Israel. Jahre hindurch organisierte sie Pilgerreisen in das Heilige Land. Dorthin ging auch ihre letzte große Reise im November 2022; da war sie bereits von schwerer, unheilbarer Krankheit gezeichnet.

Heimgekehrt musste sie die Chemo-, Schmerz- und Strahlentherapie fortsetzen. Als die häusliche Beglei-tung nicht mehr ausreichte, wechselte Sr. M. Ambrosa Anfang April 2023 zur palliativen Behandlung in das Haus Salus in Mülhausen. Die Entscheidung fiel ihr schwer, doch auch jetzt erfuhr sie: „Sobald du dich auf den Weg machst, öffnet der Horizont seine Grenze“.

An ihrem 81. Geburtstag wurde Sr. M. Ambrosa von allen irdischen Grenzen befreit; ihre Pilgersehnsucht erfüllt sich in der ewigen Ruhe und grenzenlosen Fülle bei Gott.