Schwester Maria Adelind ND 5661 PDF Download
Adele Kruse
Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 11. März 1934 Vardingholt b. Rhede
Datum und Ort der Profess: 15. August 1964 Coesfeld
Datum und Ort des Todes: 03. März 2022 Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung: 09. März 2022 Coesfeld, Schwesternfriedhof
„Wie gut ist er, der gute Gott!“
Dieser Ausspruch Mutter Juliens war für unsere Schwester Maria Adelind Programm.
Schwester Maria Adelind wuchs mit ihren 6 Geschwistern in einem religiösen Elternhaus auf. Nach ihrer Schulzeit 1948 besuchte Adele die Berufsschule in Vardingholt. Die Schwestern Unserer Lieben Frau lernte Adele im Vinzenzwerk Handorf kennen, wo sie anschließend als Lernköchin tätig war. Hier sammelte sie berufliche Erfahrungen in den unterschiedlichsten Aufgabenbereichen. Die damalige Hausoberin, Sr. M. Medardia schrieb in der Beurteilung: „Adele hat sich in jeder Hinsicht unsere volle Zufriedenheit erworben. Ihre Führung war tadellos, sie war fleißig und zu jeder Arbeit bereit.“ Mit diesem Zeugnis hatte Adele gute Möglichkeiten, in weiteren Haushalten zu arbeiten, bis sie 1962 um Aufnahme in unsere Gemeinschaft bat. Sie erhielt bei der Einkleidung ihren Ordensnamen Schwester Maria Adelind.
Schnell zeigte sich ihr besonderes Geschick im Nähen unserer Ordenskleidung. So wurde Schwester M. Adelind nach ihrer ersten Profess 1964 in der Liebfrauenburg Coesfeld, in Büren, Ahlen und Nottuln mit dieser Aufgabe über viele Jahre hinweg beauftragt, bis eine schwere Erkrankung ihrem Wirken fast ein Ende setzte. In einer mehrstündigen Operation wurde ihr 2007 ein Unterschenkel amputiert. Ein längerer Krankenhausaufenthalt war die Folge, bedingt durch ihre Diabetes, die einen Heilungsprozess verzögerte. Sr. M. Adelind erhielt eine Beinprothese und wechselte vom Krankenhaus zum Kloster Annenthal nach Coesfeld. In dieser schweren Zeit war ihr der Kontakt zu ihren Nichten und Neffen eine große Hilfe. Im Kloster Annenthal hatte sie die Möglichkeit, kleine Dienste im Nähzimmer zu übernehmen.
Doch mit der Zeit wurde das Gehen immer beschwerlicher. So zog sie zur Pflegestation um. Hier erhielt sie durch unsere Mitarbeiterinnen kompetente Pflege und Unterstützung. Schwester Maria Adelind war nun ganz auf den Rollstuhl angewiesen. Wir sahen sie darin oft auf dem Weg zur Empore, zum Chörchen, wie sie lächelnd sagte. Dort verbrachte sie viele Stunden im Gebet, besonders im Beten des Rosenkranzes. „Das Beten ist nun mein Apostolat“, so sagte sie ganz selbstverständlich, und „wenn du Zeit hast, dann komm und bring mich wieder in mein Zimmer zurück.“
Besonders die letzten Monate waren von Schmerzen und Angstzuständen gezeichnet. Persönliche Ansprache und das Zusammensein mit Mitschwestern halfen ihr, diese Angst zu ertragen oder für kurze Zeit zu vergessen. Bedingt durch die Covid19 – Quarantäne durfte sie zuletzt ihr Zimmer nicht mehr verlassen. Kleine Aufmerksamkeiten durch unsere Mitarbeiter-innen in der Pflege und im sozialen Bereich schenkten ihr frohmachende Augenblicke. Die Quarantäne endete für Sr. Maria Adelind am 02. März, und nur einen Tag später holte der gute Gott unsere Schwester im Beisein unserer Krankenschwestern heim in seine Herrlichkeit.
Sr. Maria Adelind hat nach einem langen Leidensweg ihr Ziel erreicht; wir wissen sie geborgen in den Händen des Guten Gottes, dem sie ihr Leben geweiht hat.