„Herr, was soll ich tun?” Wenn ich in meinem Leben vor einer großen oder kleineren Entscheidung stehe, stelle ich dem Herrn immer diese Frage. Manchmal hat er mir geantwortet durch eine Person, der ich begegnet bin, wie z. B. in dem folgenden Ereignis.
Als ich im März meinen ersten Erstkommunionunterricht vorbereitete, dachte ich, COVID-19 sei im Mai überwunden, aber es war nicht so. Die Situation in Korea wurde immer besser, es gab weniger als 50 Neuinfektionen pro Tag. Aber die Menschen waren immer noch sehr ängstlich. Das Virus hatte nicht nur unseren Körper angegriffen, sondern auch unser Denken. Ich habe die Planung des Erstkommunionunterrichts siebenmal verändert. Es gab zwei Möglichkeiten; aufschieben oder in diesem Jahr ausfallen lassen. Aufschieben? Aber wer kann sicher sein, ob das Virus bis zum Herbst oder Winter überwunden ist? Ausfallen lassen? Ich konnte meine 16 Kinder, die sich alle auf den Empfang des Herrn freuten, nicht enttäuschen. Ich habe gebetet und den Herrn gefragt: „Was soll ich tun?“
Der Herr hat mir durch Schwester Maria Michaella, Lehrerin an der Incheon Bakmun Grundschule, Antwort gegeben. Sie hat mich in das Video-Programm ZOOM eingeführt, das von allen Lehrern für den Fernunterricht benutzt wurde. Die meisten öffentlichen Schulen in Korea haben immer noch online Unterricht. Über ZOOM können alle miteinander in Kontakt treten. Die Kinder können den Lehrer fragen und der Lehrer kann sofort antworten. Das war wunderbar! Ich spürte, dass ein Wandel im Gange war, obwohl ich noch nicht darauf vorbereitet war. Ich musste die beste Möglichkeit für meinen Unterricht in dieser unsicheren Zeit finden. Ich beschloss, den Erstkommunionunterricht online über ZOOM zu geben. Der Priester der St.James Gemeinde und meine Mitschwestern ermutigten mich, diesen neuen Weg zu gehen. Die Eltern der Kinder halfen, die Verbindung mit dieser neuen Plattform herzustellen. Am 23. Juni war ich endlich bereit, meinen ersten online Unterricht zu geben. Die Kinder und ich waren froh, uns ohne Masken zu sehen und zu unterhalten. Jetzt versuchen wir, Wege zu finden, wie wir in den Pausen online spielen können.
Ich konnte meine Geschichte in der Kirchenzeitung der Diözese Incheon und auf dem katholischen Fernsehsender erzählen. Ich freue mich, dass ich helfen kann, kreative Wege zu finden, die frohe Botschaft in der COVID-19 Krise zu verkünden.
Gott führt mich manchmal zu unbekannten Orten. Ich bin nicht sicher, wohin ich gehe, aber mein Ziel ist immer die Liebe. Es ist wichtig, den ersten kleinen Schritt zu gehen.
Schwester Marie Sowha Theresa SND
7. Juli 2020