Wie konnten wir uns im Jahr 2021, einem weiteren von der Pandemie geprägten Jahr, auf Ostern vorbereiten? Die Emmaus Kommunität führte in der Fastenzeit zwei größere Aktivitäten durch: Kreuzwegstationen aufstellen und jeder Schwester im Annenthal eine Karte schreiben.
Wegen Covid 19 konnten wir keine öffentlichen Gebetsgottesdienste oder andere besondere Feierlichkeiten abhalten, wie wir es in dieser liturgisch bedeutsamen Zeit gewünscht hätten, aber es gab viele andere, kreative Möglichkeiten, Menschen anzusprechen. Die Idee, unsere eigenen Kreuzwegstationen zu gestalten, entstand aus der Erfahrung im letzten Advent, als wir das Interesse der Menschen an unserem großen Adventskranz in der Einfahrt bemerkten.
Wir vier wählten acht Themen für sechs Fastenwochenende, Karfreitag und die Osterwoche: Wir vier wählten acht Themen für sechs Fastenwochenende, Karfreitag und die Osterwoche: Handwaschung – Unschuldig; Bewegende Begegnung; Mit-Tragen; Gefallen aber doch kein Ende; Der König kommt; tot und begraben; Auferstanden – Halleluja! Zu jeder Station gehörten eine Holztafel mit dem Thema der Woche, ein Text, Symbole und ein Gebet. All das entfaltete sich am Eingang unseres neuen Hauses. Natürlich haben wir nicht vergessen, eine Einladung mit Erklärungen auf der Straße vor dem Haus anzubringen.
Die Resonanz übertraf bei weitem unsere Erwartungen. Unsere Mitschwestern aus dem Annenthal, Nachbarn, Freunde, Bekannte, Passanten kamen absichtlich oder per Zufall, fühlten sich inspiriert, verweilten manchmal ein wenig und nahmen das Gebet mit, das wir vorbereitet hatten.
Obwohl wir versuchten, die Besucher nicht zu stören, wenn sie in Stille vor der Station standen, gingen wir doch auf sie zu und erklärten die Bedeutung so vielen Menschen wie möglich.
Zwischendurch schrieben wir auch Karten mit Grüßen, guten Wünschen oder geistlichen Botschaften und übergaben sie jeden Sonntag ungefähr sechzehn Schwestern, sodass am Ende der Fastenzeit jede der fast hundert Schwestern im Annenthal eine Überraschungskarte erhalten hatte. In einer Zeit der eingeschränkten persönlichen Kontakte waren dies kleine Zeichen der Liebe für Nachbarn und der Verbundenheit mit unseren älteren Schwestern. Und natürlich haben die freudigen Reaktionen der Schwestern uns sehr glücklich gemacht.
Konkrete Taten bringen immer mehr Sinn in unser Leben. Da unser Leben als Ordensfrauen auf den Glauben an die Auferstehung, dem Kern des Christseins, basiert, war Ostern in diesem Jahr ohne Zweifel nicht weniger bedeutsam als in anderen Jahren mit mehr persönlichen Begegnungen von Angesicht zu Angesicht.