Ehrenbürgerin der
Schwester Maria Bertilde, SND ist eine von 16 Ausländern, die in Korea leben und sich beson-ders für koreanische Mitbürger eingesetzt haben, wofür sie am Freitag, 28. Oktober 2011, vom neuen Bürgermeister Seouls, Park Won-soon, mit der Ehrenbürgerschaft von Seoul ausge-zeichnet wurden. Dabei war sie die einzige Deutsche, einzige Frau und einzige Ordensfrau.
Der Festakt war die erste Amtshandlung des am Vortag in Seoul neu gewählten Bürgermeisters. Alle Medien waren vertreten, das Ereignis in Bild und Ton einem Millionenpublikum zu präsen-tieren.
Die 16 ausgewählten Bürger, die aus 12 verschiedenen Ländern stammen, erhielten zunächst eine orangefarbene Schärpe und wurden dann auf die Bühne geleitet. Eine Sprecherin stellte jede Person und ihr besonderes Engagement in einem Kurzporträt vor.
Schwester Maria Bertilde kam 1967 im Auftrag der Kongregation der Schwestern Unserer Lie-ben Frau nach Korea und setzt sich seither dafür ein, den Menschen in Korea die Güte und für-sorgende Liebe Gottes zu verkünden. Vor allem ihr Engagement für Menschen mit Behinderung trug zu ihrer Nominierung bei. Die Stadt Seoul möchte mit der Auszeichnung den unermüdli-chen Einsatz von Schwester Maria Bertilde anerkennen, der schon während ihres Sprachstudi-ums begann, als sie sich für die Busschaffnerinnen in Seoul einsetzte, die bis zur Olympiade 1988 für ihre Rechte kämpfen mussten.
1972 gründete Schwester Maria Bertilde einen Kindergarten in Busan, in dem vor allem Kinder aus bedürftigen Familien aufgenommen wurden, um die arbeitenden Mütter zu entlasten. Der gute Geist, der damals grundgelegt wurde, ist auch heute noch in den danach entstandenen Kindergärten und Tagesstätten lebendig.
Auch als die Stadt Seoul vor den Paralympics die Schwestern Unserer Lieben Frau bat, ein Ausbildungszentrum für Menschen mit Behinderung zu übernehmen, war Schwester M. Bertilde mit am Entscheidungsprozess beteiligt.
Ihr unermüdliches Wirken, ihre Bescheidenheit, der große Erfolg und ihre Beliebtheit haben da-zu beigetragen, mit dieser Ehrung ausgezeichnet zu werden.
Der Bürgermeister überreichte jedem neuen Ehrenbürger ein doppelseitiges Zertifikat, und ein weiterer Mitarbeiter zeichnete einen jeden mit einer Ehrenmedaille aus.
Schwester Maria Bertilde war unter den neuen Ehrenbürgern eine der wenigen, die Koreanisch sprachen, und die, welche am längsten in Korea gelebt hatte (seit fast 45 Jahren). Deshalb wurde sie von den anderen Preisträgern gebeten, ein Dankwort im Namen aller zu sagen. Ne-ben dem Dank für die Auszeichnung versprach Schwester Maria Bertilde auch, dass sie alle sich weiterhin für die Weiterentwicklung sowie die Wertschätzung der reichen koreanischen Kul-tur einsetzen würden, und sie sagte zu, sie selbst würde dies ganz besonders durch ihre Gebe-te tun. Die Dankesworte von Schwester Maria Bertilde in koreanischer Sprache wurden vom Bürgermeister und von der großen Zuhörerschar mit großem Beifall belohnt. Zu den Gästen ge-hörten Schwester Maria Bertildes Schwester und einige Freunde, die aus Deutschland ange-reist waren, der deutsche Botschafter, ein Vertreter der deutschen Gemeinde in Seoul und eine Gruppe unserer koreanischen Schwestern, unter ihnen Schwester Marie Aquina, die Provinzo-berin.
Im Anschluss an den Festakt gab es für die Geehrten und alle Ehrengäste ein großartiges Mit-tagessen. Danach spielte ein koreanisches Orchester auf traditionellen Musikinstrumenten eini-ge landestypische Musikstücke mit Gesangseinlagen.
Anschließend standen für Ehrenbürger und Gäste Busse bereit, um den Tag mit dem Besuch einiger besonderer Sehenswürdigkeiten von Seoul abzurunden. Wir gratulieren Schwester Ma-ria Bertilde zu dieser Ehrung und freuen uns mit unseren koreanischen Mitschwestern über die großartige Frau in ihrer Mitte!