Schwester Maria Richarda ND 5056 PDF Download
früher Schwester Maria Virginum
Richarda GASSEL
Maria Regina Provinz, Coesfeld/Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 16. Juni 1935 Borghorst / Westf.
Datum und Ort der Profess: 26. August 1960 Mülhausen
Datum und Ort des Todes: 08. Februar 2021 Mülhausen
Datum und Ort der Beerdigung: 16. Februar 2021 Mülhausen, Schwesternfriedhof
Schwester Maria Richarda wuchs zusammen mit ihren drei Brüdern in der Kaufmannsfamilie der Eheleute August und Else Gassel auf. Im großen Geschäftshaushalt lernten die Kinder sehr schnell Verantwortung zu übernehmen. Nach der Erlangung der Mittleren Reife machte Richarda eine schulische und praktische Ausbildung in der Liebfrauenschule in Ratingen, die sie mit dem Wirtschafterinnenexamen abschloss.
Fest verwurzelt im bodenständigen westfälischen Katholizismus gab es in der Familie eine enge Bindung an die Schwestern Unserer Lieben Frau durch die beiden Tanten Schwester Maria Virgo und Schwester Maria Veritas und die Großtante Schwester Maria Benediktine. Geprägt durch ihre familiäre Bindung und durch das Zusammenleben mit den Schwestern Unserer Lieben Frau in der Zeit der Ausbildung antwortete sie auf den Ruf Gottes und begann im Mai 1957 ihre Ordensausbildung.
Nach Ablegung der Profess besuchte sie das Fachseminar für Kindergärtnerinnen in Oedt und arbeitete in den folgenden Jahren als Erzieherin in verschiedenen Kindergärten, Kinderheimen und Internaten und von 1970 bis 1978 in der Ganztagsbetreuung an der Liebfrauenschule in Mülhausen. Für ein Jahr folgte sie ihrem Wunsch als Anbetungsschwester im Mutterhaus in Rom zu leben und erlernte danach die Verwaltung und Buchführung.
1980 übernahm sie in Hürtgenwald-Vossenack die Verwaltung im Altenheim „Haus Pius XII.“ und die Aufgabe als Sakristanin. Mit der Eröffnung des neuen, erweiterten Altenheimes, das unter dem Namen „Geschwister-Louis-Haus“ weitergeführt wurde, schied sie aus der Hausverwaltung aus und übernahm die Leitung der Cafeteria. Über ihr hauptamtliches Wirken hinaus war sie ehrenamtlich sehr aktiv in der Pfarre St. Josef als Mitglied des Pfarrgemeinderates, des Liturgieausschusses, als Lektorin und Kommunionhelferin und als Organistin. Freundlich, hilfsbereit und begabt mit vielen gestalterischen Fähigkeiten war sie im Altenheim, in der Pfarre und im Dorf eine treibende Kraft in der Umsetzung vieler Aktivitäten. Sie wurde von allen wegen ihrer freundlichen Art geschätzt.
Am 11. Juli 2013 erhielt sie in der Kulturhalle in Langerwehe im Rahmen eines Festprogramms den Ehrenpreis des Kreises Düren für ihr soziales und kirchliches Engagement durch den Landrat Wolfgang Spelthahn.
Im August 2020 konnte Sr. M. Richarda in Vossenack ein dreifaches Fest feiern zusammen mit ihren Mitschwestern, dem Altenheim und der Pfarre. Viele Gäste kamen in den Pfarrgarten und gratulierten zum 85. Geburtstag, zum 60. Jubiläum ihrer Ordensgelübde und zum 40-jährigen Ortsjubiläum in Vossenack.
Aufgrund ihrer zunehmenden Gesundheitsprobleme entschloss sie sich zu einem Wechsel in unser Schwesternaltenheim nach Mülhausen. Der Umzug kam unerwartet schnell, weil ein bösartiger Tumor diagnostiziert wurde und sie vom Krankenhaus aus als Schwerkranke nach Mülhausen kam. Ein Abschiednehmen von Vossenack und ihrer geliebten Tätigkeit war nicht mehr möglich.
In der Stille ihres Zimmers bereitete sie sich auf den Heimgang zu Gott vor, umsorgt und begleitet von ihren Mitschwestern und den Mitarbeiterinnen in der Pflege. Bewusst und still gab sie ihr Leben zurück in Gottes Hand.