Als Antwort auf einen Appell der Ordensoberinnen-Konferenz (LCWR) im letzten Sommer an die Orden in den Vereinigten Staaten, arbeitete Schwester Shawn Marie Doyle SND der Provinz Kalifornien als freiwillige Mitarbeiterin für Annunciation House, eine katholische Organisation, die Migranten, Obdachlose und wirtschaftlich schwache Personen an der U.S./mexikanischen Grenze begleitet und ihnen beratend und helfend beisteht. Viele Ordensleute, einschließlich Schwestern aus unseren U.S. Provinzen, antworteten auf diesen Ruf, sich an der Grenze einzusetzen.
Schwester arbeitete acht bis zehn Stunden im Schichtdienst. Sie bereitete Kleidung vor, packte Päckchen mit Hygieneartikeln und Waschlappen, putzte Toiletten, half in der Küche, Butterbrote und Snacks für die langen weiteren Wege der Migranten vorzubereiten und sorgte für Wäsche! Sie wurde auch gebeten, Personen zum Flughafen oder zum Busbahnhof zu begleiten, damit sie ihre Familien und Freunde wiedertreffen konnten. Auf ihren vielen Fahrten begegnete sie Menschen aus allen Lebensbereichen; jeder hatte seine eigene Geschichte. Schwester Shawn meinte zurückblickend: „Menschen zum Bus oder zum Flughafen zu bringen war jede Mühe wert. Ich war ein winziger Teil auf ihrer Reise.“ Sie war sehr dankbar für diese Möglichkeiten, helfen zu können, aber sie gab zu, dass ihre „unzureichenden Spanischkenntnisse das größte Hindernis waren.“
Zurzeit hilft Annunciation House in den überfüllten Migrantenunterkünften, wo jede Woche etwa 3500 Flüchtlinge entlassen werden. Jeder Flüchtling wird freundlich aufgenommen und bekommt ein sauberes Bett, Kleidung, Nahrung und das Geschenk der Hoffnung.
Während ihres 2-wöchigen Einsatzes erfuhr Schwester Shawn Marie vieles über die Krise an der Grenze und lernte sich selbst besser kennen. Als sie gefragt wurde, was die wichtigste Erkenntnis für sie ist, meinte sie lächelnd: „Die wichtigste Erkenntnis ist, freundlich zueinander zu sein. Es darf nicht heißen ‘wir und sie, sondern wir’. Wir sind der Leib Christi!”