Schwester Maria Gertraudis ND 3999 PDF Download
Hedwig Brockhaus
Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 28. April 1928 Nienborg, Kreis Ahaus
Datum und Ort der Profess: 22. Mai 1952 Mülhausen
Datum und Ort des Todes: 25. Juni 2019 Nettetal-Lobberich, Krankenhaus
Datum und Ort der Beerdigung: 02. Juli 2019 Mülhausen, Schwesternfriedhof
Hedwig Brockhaus war das siebte von neun Kindern des Bauern Hermann Brockhaus und seiner Ehefrau Gertrud. Im katholisch geprägten Münsterland verlebte sie zusammen mit der großen Geschwisterschar eine frohe Jugend. Sie besuchte die kath. Volksschule in ihrem Heimatort Nienborg. Die letzten zwei Volksschuljahre bis zur Schulentlassung lebte sie im Haushalt ihrer Tante in Altenberge bei Steinfurt.
Von Kind an war Hedwig gewohnt, im elterlichen Betrieb nach Kräften mitzuarbeiten und alle Arbeiten zu verrichten, die getan werden mussten, denn sowohl die Brüder als auch die landwirtschaftlichen Mitarbeiter standen während des 2. Weltkrieges an der Front. In den Wintermonaten besuchte sie die Landwirtschaftsschule in Ahaus und von 1947 bis 1949 die Haushaltungsschule an der Liebfrauenschule in Mülhausen.
Hier lernte sie die Schwestern Unserer Lieben Frau näher kennen und spürte in sich das Verlangen, ihr Leben in den Dienst Gottes und dieser Kongregation zu stellen. Am 1. September 1949 begann sie in Mülhausen ihre Ordensausbildung und legte 1952 ihre ersten Gelübde ab.
Schwester M. Gertraudis liebte die hauswirtschaftlichen Arbeiten und zeigte ihre besondere Begabung vor allem als Köchin, so dass sie ihr ganzes Ordensleben hindurch als Küchenleiterin tätig war. Um ihre berufliche Arbeit auch schulisch zu vervollkommnen, besuchte sie von 1969 bis 1970 die Wirtschafterinnenklasse an der Landfrauenschule in Geldern, die sie mit gutem Erfolg abschloss. Damit erwarb sie auch die Qualifikation, Lehrlinge auszubilden, die fortan vor allem in Mülhausen und Ratingen ihrer Sorge anvertraut waren.
Von 1972 bis zu ihrem Umzug nach Haus Salus im Jahr 2009 lebte und arbeitete sie in Ratingen und sorgte für das leibliche Wohl der Schwestern, der internen Schülerinnen, der Gäste und zeitweise für den Kindergarten. Die Ratinger Kommunität wurde 2009 aufgelöst, und Sr. M. Gertraudis nahm schweren Herzens Abschied von ihrer vertrauten Wirkungsstätte und kam nach Haus Salus in Mülhausen.
Das Einleben war anfangs hart, sie vermisste die Schülerinnen, die guten Kontakte im Haus und das städtische Umfeld. Aber sie konnte noch kleine Dienste verrichten, handarbeitete gerne und pflegte Kontakte mit den Mitschwestern und Mitarbeiterinnen. Sie liebte die Natur, beobachtete voll Interesse den Wandel der Jahreszeiten und freute sich, dass sie eine treue ehrenamtliche Begleitung fand, die sie anfangs ausführte und später, als ihre Kräfte weiter nachließen, im Rollstuhl durch den Park fuhr. Auch ihrer Familie blieb sie bis zuletzt sehr verbunden.
Schwester Maria Gertraudis war eine stille Beterin, die ihre Kraft aus der täglichen Eucharistiefeier und der Begegnung mit Gott in der Gemeinschaft der Schwestern und im privaten Gebet schöpfte. Gerne nahm sie an den Feiern und Angeboten der Hausgemeinschaft teil.
In den letzten Jahren nahmen ihre Kräfte immer mehr ab. Sie wurde zunehmend gebrechlich und pflegebedürftig und trug ihre Leiden mit Geduld und in Dankbarkeit für alle Hilfe, die sie täglich durch die Mitschwestern und Pflegerinnen empfing.
Von einer akuten Herz-Kreislauf Erkrankung mit einer schweren Lungenentzündung wurde sie in den Morgenstunden des 25. Juni von Gott erlöst, der ihr einen ruhigen Heimgang schenkte.
Wir danken Sr. M. Gertraudis für alles Gute, das sie uns und vielen Menschen geschenkt hat und erbitten ihr die Freude des ewigen Lebens bei Gott.