Schwester Maria Friedolinde ND 5079 PDF Download
Hedwig AUF‘M ORDE
Maria Regina Provinz, Coesfeld/Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 24. Oktober 1921 Holdorf, Kreis Vechta
Datum und Ort der Profess: 12. August 1952 Ahlen
Datum und Ort des Todes: 25. Dezember 2018 Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung: 28. Dezember 2018 Coesfeld, Schwesternfriedhof
„Heute ist euch der Retter geboren.“
– Aus der Tagesliturgie
Schwester Maria Friedolinde wurde als Älteste von vier Kindern geboren und wuchs mit ihren Geschwistern (zwei Brüder, eine Schwester) auf dem elterlichen Hof auf.
Nach dem Besuch der achtjährigen Volksschule in Holdorf war sie bei ihren Eltern in der Landwirtschaft tätig. Von 1940 bis 1941 war Hedwig in der Landfrauenschule Marienhain bei Vechta und lernte hier die Schwestern Unserer Lieben Frau kennen.
Danach arbeitete sie wieder auf dem elterlichen Hof in der Landwirtschaft. In diesen Jahren spürte sie den Ruf zur engeren Christusnachfolge als Ordensschwester. So bat sie um Auf-nahme in die Kongregation der Schwestern Unserer Lieben Frau in Mülhausen am Niederrhein.
Nach der Ordensausbildung war Schwester Maria Friedolinde in verschiedenen Häusern der Gemeinschaft eingesetzt, überwiegend in häuslichen Bereichen. In der Nachkriegszeit verfügten die Gemeinschaften über wenige finanzielle Mittel, so dass die Schwestern arm lebten. Mit stetigem Einsatz, großem Fleiß und Erfindungsgeist verbesserte sie die materielle Situation und trug zum Aufbau der Gemeinschaft.
Von 1973 bis 2013 war der Lebensmittelpunkt von Schwester Maria Friedolinde in Ahlen. In den ersten fünf Jahren war sie in der Krankenstation tätig. Mit Freude und Liebe sorgte sie für die kranken Mitschwestern, deren Wohlergehen ihr ein Herzensanliegen war. Danach übernahm sie für 16 Jahre die umfangreiche Aufgabe als Hausmeisterin für die Handelsschule St. Michael (heute Berufskolleg). Diese Zeit war geprägt von unermüdlichem Einsatz, Organisationstalent, Überblick und Weitblick. Sie hatte ein offenes, herzliches Verhältnis zu den Mitarbeiterinnen, dem Kollegium, den Schülern. Sie war Ansprechpartnerin für diejenigen, die ihren Rat oder praktische Hilfe brauchten. Die Wertschätzung, die Schwester entgegengebracht wurde, zeigte sich auch in späteren Besuchen hier im Kloster Annenthal.
Nach dem Ausscheiden aus der Tätigkeit in der Schule brachte Schwester M. Friedolinde sich engagiert in die Mitarbeit im Schwesternhaushalt ein. Sie war eine gute Köchin. Groß war auch ihr Einsatz im Garten und in der Obstwiese. Es war ihr eine besondere Freude, wenn sie kranke Nachbarn mit einem Blumenstrauß aus dem Garten überraschen konnte.
2013 – inzwischen 92 Jahre alt – kam sie zum Kloster Annenthal. Sie verbrachte hier weithin selbstständig ihre letzten Lebensjahre. Sie erfuhr die tägliche Fürsorge und helfende Begleitung einer Mitschwester.
Zeit ihres Lebens war Schwester Maria Friedolinde ihrer Familie sehr verbunden. Sie war für ihre Angehörigen da. Das zeigte sich auch in Ausnahmesituationen: in der fürsorglichen Begleitung ihres kranken Bruders bis zu seinem Tod 1997 sowie in der Sorge für ihre Schwägerin.
In ihrem Sterben durfte sie die intensive Nähe eines Neffen erfahren, dem sie besonders verbunden war.
Möge Schwester Maria Friedolinde nun ihre letzte Erfüllung in Gott finden!