Schwester Maria Libora ND 5684 PDF Download
Margret Koch
Maria Regina Provinz, Coesfeld/Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 21. Februar 1936 Schmallenberg, Kreis Meschede
Datum und Ort der Profess: 15. August 1966 Mülhausen
Datum und Ort des Todes: 20. Oktober 2018 Krefeld, Helios Kliniken
Datum und Ort der Beerdigung: 25. Oktober 2018 Mülhausen, Schwesternfriedhof
Margret, war das älteste Kind des Landwirts und Spediteurs Bernhard Koch und seiner Ehefrau Maria. Mit drei jüngeren Brüdern und einer Schwester wuchs sie in einem behüteten und vom katholischen Glauben geprägten Elternhaus in Schmallenberg im Sauerland auf. Im letzten Volksschuljahr endete für sie mit dem Tod des Vaters die unbeschwerte Kindheit, denn als Älteste übernahm sie als Stütze ihrer Mutter die Mitverantwortung für den elterlichen Betrieb und die jüngeren Geschwister.
Im Heimatort begann sie 1952 eine Lehre zur Damenschneiderin, die sie mit der erfolgreichen Gesellenprüfung abschloss. Nach weiteren Berufsjahren legte sie 1959 vor der Handwerkskammer in Arnsberg ihre Meisterprüfung als Damenschneiderin ab. Danach leitete sie zwei Jahre das Maß- und Änderungsatelier, in dem sie ihre Lehre gemacht hatte.
Um ihre hauswirtschaftlichen Kenntnisse zu erweitern, begann sie 1962 im Haus Sankt Lioba in Bad Nauheim eine Tätigkeit als Lehrköchin. Hier lebte und arbeitete sie erstmals mit den Schwestern Unserer Lieben Frau zusammen, die ihr durch ihre Cousine Sr. M. Gertrudis schon bekannt waren.
Getragen von einer echten und frohen Frömmigkeit fühlte sie sich zu den Schwestern hingezogen, folgte 1963 dem Ruf Gottes in die Kongregation der Schwestern U.L.Frau und begann in Mülhausen ihre Ordensausbildung. Mit dem Eintritt ins Noviziat erhielt sie den Namen Sr. M. Libora und stellte damit ihre Berufung unter den Schutz ihres Bistumspatrons, des hl. Liborius von Paderborn.
Ihr ganzes Ordensleben war Schwester M. Libora als Schneidermeisterin tätig und lebte und arbeitete 37 Jahre am Berufskolleg der Liebfrauenschule in Geldern als Lehrerin für Nadelarbeit, als Gruppenleiterin im Internat und zeitweise als Sakristanin. Im Jahr 2004 kam sie nach Mülhausen und arbeitete bis wenige Wochen vor ihrem letzten Krankenhausausenthalt als Schneiderin für unsere Hausgemeinschaft und half in vielen häuslichen Bereichen unseres Klosters.
Das ist der äußere Rahmen, der das Leben und Wirken unserer Mitschwester umfasst, aber Sr. M. Liboras Persönlichkeit umfasst viel mehr als nüchterne Fakten. Sie war ein sehr liebenswürdiger Mensch, immer hilfsbereit, geduldig und zuvorkommend. Aufmerksam und sensibel hörte sie auf die Bitten ihrer Mitschwestern und Schülerinnen und es fiel ihr sehr schwer, einen Wunsch oder eine Bitte nicht erfüllen zu können. Still und tiefgläubig lebte sie ihr Ordensleben, liebte die Gemeinschaft und war immer bereit zu helfen. In ihrer Arbeit war sie sehr korrekt und so genau, dass man von ihr sagte, dass die Kleidung, die durch ihre Hand entstand, von rechts und links getragen werden konnte. Schwester M. Libora konnte gut zuhören und sich mitfreuen, aber sie konnte auch selber spannend erzählen und humorvoll sein.
Eine enge Verbindung hatte sie zu ihren Geschwistern und deren Familien bis hinein in die dritte Generation. Sie freute sich auf die Heimatbesuche und die Kontakte, die durch Briefe und Telefonate regelmäßig gepflegt wurden. Ebenso fühlte sie sich auch ihrem ehemaligen Kollegium an der Liebfrauenschule in Geldern und ihren früheren Schülerinnen verbunden und begleitete ihre Lebenswege mit ihrem Gebet und ihrem Interesse.
Seit 2017 nahmen ihre körperlichen Kräfte, bedingt durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, rapide ab. Infolge von massiven Gefäßverschlüssen musste am 16. Oktober 2018 der rechte Unterschenkel amputiert werden, und am 20.10. erlitt sie eine ausgedehnte Lungenembolie, die zum Tode führte. Wir glauben, dass dieses unerwartete Sterben für Sr. M. Libora ein Zeichen der besonderen Liebe Gottes zu ihr war, denn sie litt sehr an ihrer zunehmenden Gebrechlichkeit und Hilfsbedürftigkeit.
Wir sind sehr dankbar, dass wir viele Jahre mit Sr. M. Libora zusammen leben durften und werden sie sehr vermissen. Im Glauben daran, dass der gute Gott alles Leid zum Guten wendet, gedenken wir ihrer voll Dankbarkeit.