Schwester Maria Irmingardis ND 4736 PDF Download
Maria Schultewolter
Maria Regina Provinz, Coesfeld/Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 21. März 1934 Heek, Kreis Ahaus
Datum und Ort der Profess: 23. April 1957 Mülhausen
Datum und Ort des Todes: 02. Oktober 2018 Mülhausen, Haus Salus
Datum und Ort der Beerdigung: 08. Oktober 2018 Mülhausen, Schwesternfriedhof
„Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht.“ Ex 23, 20
– aus der Lesung am Todestag
Maria wuchs in der Familie Franz und Franziska Schultewolter geb. Epping als drittes von sechs Kindern auf. Nach dem Besuch der Volksschule war Maria zunächst als Näherin tätig, bis sie im Liebfrauenhaus Köln „an der Münze“ die Haushaltsführung erlernte.
Mit 20 Jahren trat sie 1954 in unsere Ordensgemeinschaft ein. In Erinnerung an ihre schon als Kleinkind verstorbene Schwester Irmgard erhielt sie bei der Einkleidung den Namen Sr. Maria Irmingardis. Nach der ersten Profess arbeitete sie 10 Jahre lang in verschiedenen Küchen. Während ihrer Zeit in Köln besuchte Sr. M. Irmingardis die Fachschule für Hauswirtschaftsmeisterinnen in der Bildungsanstalt für Frauenberufe in Köln-Braunsfeld.
1968 wurde ihr die Sorge für eine Internatsgruppe von 15-17-jährigen Schülerinnen der Berufsfachschule in Geldern übertragen. Um ihre pädagogischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln, besuchte sie von 1974 bis 1976 die Fachschule für Sozialpädagogik in Vechta und schloss diese als staatlich geprüfte Erzieherin ab. Fortan wirkte sie bis Januar 1997 in verschiedenen Internaten. Schwester Maria Irmingardis hatte stets eine vornehme Art im Umgang mit den ihr anvertrauten Schülerinnen. Sie liebte das gesellige Beisammensein und das Singen in froher Runde. Ihre Gitarre war ihr treuer Begleiter, der ihr half, schnell eine frohe Atmosphäre zu schaffen. Solange es ihr möglich war, pflegte sie den Kontakt zu ihren „Ehemaligen“.
65-jährig wechselte Sr.M.Irmingardis von der Jugend- in die Seniorenarbeit. Für dieses neue Tätigkeitsfeld hatte sie sich durch Teilnahme an verschiedenen Kursen vorbereitet. Zunächst wirkte sie in der Altenpastoral in Duisburg-Marxloh. Nach Auflösung der dortigen Kommunität kam Schwester nach Hürtgenwald-Vossenack, wo sie 15 Jahre in der Seelsorge und im sozialen Dienst des Geschwister-Louis-Hauses wirkte. Schwester ging liebevoll mit den alten Menschen um und erwarb sehr schnell ihr Vertrauen. Viel Wert legte sie auch auf den Kontakt zu den Angehörigen der Hausbewohner, besonders bei den demenziell Erkrankten. Ihr gelang es immer wieder, durch gemeinsames Singen – natürlich mit Gitarrenbegleitung – für eine gelöste und frohe Atmosphäre zu sorgen und das Miteinander der Bewohner zu stärken.
Alle Mitarbeiterinnen, insbesondere das Team des Sozialen Dienstes, schätzten Sr. M. Irmingardis sehr. Sie war humorvoll und machte alles mit. Bei der Vorbereitung vieler Feste hat sie ihre Ideen beigesteuert, sowohl zur inhaltlichen als auch zur dekorativen Gestaltung. Sie „musste“ immer die Servietten falten und verwirklichte dabei ihre Kreativität.
Im pastoralen Bereich hat sie viele und sehr unterschiedliche Gottesdienste vorbereitet; sie verstand es, die Bewohnerinnen und Bewohner schon in die Vorbereitung mit einzubeziehen und zu motivieren. Viele Heimbewohner hat sie auch auf ihrer letzten Wegstrecke begleitet und dann die Verabschiedungsfeier sehr ansprechend gestaltet.
Eine beginnende Demenz, die sie selbst aber nicht wahrnahm, führte im Januar 2013 zum Umzug nach Haus Salus, der Schwester sehr schwergefallen ist. Zur zunehmenden Demenz kam noch eine weitere schwere Krankheit hinzu, die sie während der beiden letzten Jahre vollständig ans Bett fesselte.
Am Fest der heiligen Schutzengel erlöste Gott sie von ihrem Leiden. In einer Antiphon an diesem Festtag heißt es: „Gott hat seinen Engel gesandt und seine Diener gerettet, die auf ihn vertrauten.“ Wir glauben, dass dies für Sr. M. Irmingardis Wirklichkeit geworden ist.