Vor mehr als einem Jahr fanden Flüchtlinge aus Syrien und anderen Ländern eine Unterkunft in einem Flüchtlingsheim gegenüber von Kloster Marienhain. Den Schwestern sind sie inzwischen liebgewonnene Nachbarn geworden. Einige Schwestern geben Deutsch-Unterricht, andere organisieren Spielnachmittage für Kinder. Am 3. Januar luden die Schwestern zu einem Weihnachtskaffee ein.
Das Refektorium könnte nicht schöner geschmückt sein: Ein Tannenbaum steht in der Mitte des Raumes. Im Schein der Lichterkette glänzen rote Kugeln. Strohsterne schaukeln sanft an grünen Zweigen. Die Tische sind liebevoll gedeckt. Etwa 20 Erwachsene und 35 Kinder werden der Einladung der Schwestern folgen und mit ihnen Weihnachten feiern.
Um 15.00 Uhr treffen die Gäste an der Pforte ein, wo sie von den Schwestern und der Dolmetscherin Frau Khalaf in Empfang genommen werden. Zunächst führt Sr. Josefa Maria die Gäste in die Kirche und zeigt ihnen die Weihnachtskrippe. Auf viel Interesse stoßen Jesus und Maria, die auch für Menschen muslimischen Glaubens eine große Bedeutung haben.
Im Refektorium erklärt Sr. M. Birgit die deutsche Tradition des Weihnachtsfestes und verspricht ein schönes Weihnachtsprogramm. Gestaltet von Schwestern und Kindern. Doch zunächst beginnt die Kaffeetafel mit allerlei Getränken und reichlich Waffeln.
Endlich: Sr. M. Birgit trommelt alle Kinder zusammen. Jetzt geht das Weihnachtsprogramm los, für das die Kinder so lange geübt haben. Es wird gesungen und getanzt. Ein Junge sagt ein Gedicht auf.
Zum Schluss tanzen die Kinder einen Lichtertanz. „Tragt das Licht in die Welt“, lautet die Botschaft. Symbolisch tragen die Kinder ein Teelicht an jeden Tisch. Dann verlassen sie das Refektorium, denn im Nebenraum werden kleine Geschenke verteilt.
Der Nachmittag geht zu Ende. Die Gäste brechen auf, die Schwestern räumen auf. Draußen regnet es kalte Tropfen. Hier drinnen aber wärmt die Freude der Kinder noch lange alle Herzen.
Sabine Heise (Text) und Sr. Josefa Maria Bergmann (Fotos)