Schwester Maria Ludgard ND 4260 PDF Download
Maria Ravert
Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 26. März 1926 Heek-Ahle, Kreis Borken
Datum und Ort der Profess: 08. August 1950 Ahlen
Datum und Ort des Todes: 10. November 2016 Vechta, Marienhain-Salus
Datum und Ort der Beerdigung: 17. November 2016 Vechta, Schwesternfriedhof
„Mein Hirt ist Gott, der Herr.“ (Psalm 23)
Diese innere Gewissheit, dass Gott auf sie achtete und sie immer auf Ihn vertrauen konnte, hat Schwester M. Ludgard ihr Leben lang begleitet und getragen.
Maria Ravert war das vierte von 10 Kindern. Sie hatte 6 Brüder und 3 Schwestern. Ihre Eltern, Maria und Bernhard Ravert, bewirtschafteten einen Bauernhof. Dort verbrachte sie mit ihren Geschwistern ihre Kindheit.
In den ersten Jahren nach ihrer Schulentlassung half Maria zunächst auf dem Bauernhof ihrer Eltern und kam dann zu einer Familie mit fünf kleinen Kindern. Der Bauer war an der Front. Mit viel Freude und Liebe zu den Kindern setzte sie sich dort ein. Auf Wunsch ihrer Eltern verließ sie die Familie schon wieder nach 1 ¼ Jahren, um sich vor allem Kenntnisse im Haushalt zu erwerben. Auf einem Bauernhof half sie bei allen dort anfallenden Arbeiten mit. Nach 7 Monaten erhielt sie unerwartet durch die Vermittlung eines Paters von Steyl eine Stelle als Lernköchin im Pensionat in Cloppenburg. Hier lernte sie unsere Schwestern kennen, und es wurde ihr klar, dass auch sie zum Ordensleben berufen war.
Ihre älteste Schwester Elisabeth war in Kevelaer bei den Klarissen eingetreten und starb dort 2007. Maria trat in Mülhausen ein und erhielt den Namen Sr. M. Ludgard. Nach ihrem Noviziat war ihr Ordensleben sehr abwechslungsreich. Von 1951 bis 1967 war sie in mehreren unterschiedlichen Einrichtungen in der Küche eingesetzt.
Von 1967 – 1968 absolvierte sie in Paderborn die Ausbildung zur Wirtschafterin und war wieder bis 1986 in Küche, Speisesaal und Garten tätig.
Danach wurden ihr „Pastorale Dienste“, vor allem der Besuch der alten Menschen und die Begleitung in der letzten Lebensphase, im gegenüberliegenden Altenheim Hedwigstift, übertragen. In dieser ganz neuen Aufgabe setzte sie sich engagiert ein.
Noch heute hören wir Schwestern in der Stadt wiederholt die Frage: „Wie geht es Schwester M. Ludgard? Sie hat sich vor Jahren sehr um meine Mutter, meinen Vater… im Hedwigstift gekümmert.“ Ihre Besuchsdienste im Hedwigstift und auch im Haus Teresa, ebenfalls eine Alteneinrichtung in gleicher Trägerschaft, hat sie beibehalten.
Bis vor einigen Monaten war sie wenigstens einmal wöchentlich im Haus Teresa, um die Bewohner zu besuchen und mit ihnen den Rosenkranz zu beten. Wenn sie wiederkam, erzählte sie gerne, wie die Bewohnerinnen und Bewohner sich gefreut hatten, gemeinsam zu beten und sie zu treffen.
Aus ihrem Vertrauen auf den guten Hirten konnte sie immer wieder für andere, vor allem für die Menschen im Altenheim, da sein und mit ihnen gehen, egal, wohin der Weg sie führte.
Vor etwa 14 Tagen wies der Arzt sie zur Abklärung ihres Gesundheitszustandes ins Vechtaer Krankenhaus ein. Sie sprach kaum noch, aber als es dort im Gespräch um ihre Entlassung ging, äußerte sie überraschend klar und deutlich: „Nach Hause.“
Am 10.11. 2016 fand und ging sie den Weg „nach Hause“, und wir hoffen, dass sie jetzt für immer bei Gott geborgen ist.