Schwester Maria Veronis ⇒PDF Download
Thekla Kneip ND 5694
Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 12. November 1934 Korweiler, Kreis Simmern, Deutschland
Datum und Ort der Profess: 08. August 1967 Rheinbach
Datum und Ort des Todes: 18. Juni 2015 Geldern, Krankenhaus
Datum und Ort der Beerdigung: 24. Juni 2015 Mülhausen, Schwesternfriedhof
Schwester M. Veronis wuchs auf dem elterlichen Bauernhof zusammen mit vier jüngeren Brüdern auf. Das Familienleben war geprägt durch einen tiefen Glauben, eine enge Bindung an die dörfliche Gemeinschaft und harte landwirtschaftliche Arbeit auf den kargen Höhen des Hunsrücks.
Thekla besuchte die katholische Volksschule in Korweiler und half nach der Schulzeit ihrer Mutter bei der Arbeit in der Landwirtschaft. In den Winterhalbjahren 1961-1962 und 1962-1963 vervollständigte sie im Heinrichhaus in Engers ihre hauswirtschaftlichen Kenntnisse und lernte hier die Schwestern Unserer Lieben Frau kennen und schätzen.
Am 31.10.1964 folgte sie dem Ruf Gottes und begann ihre Ordensausbildung im damaligen Provinzhaus in Rheinbach. Nach der Noviziatsausbildung arbeitete sie drei Jahre im Haus und im Garten in Hennef-Happerschoss und Rheinbach und kam 1970 als Küchenschwester in das Schwesternhaus in Duisburg-Laar, wo sie, nur unterbrochen durch das Terziat, eine längere Krankheitsphase und die Ausbildung als Wirtschafterin in Paderborn, bis 2007 als Köchin und Wirtschafterin für die Kommunität sorgte.
Als die Kommunität 2007 aufgelöst wurde, kam Sr. M. Veronis nach Geldern, wo sie ebenfalls im häuslichen Bereich mitarbeitete.
Schwester M. Veronis war eine sehr stille Schwester, die nur selten sprach, aber dafür umso aufmerksamer zuhören konnte, sehr einfühlsam auf die Bedürfnisse ihrer Mitschwestern reagierte und ihnen durch ihre Koch- und Backkunst, ihre gestalterischen Fähigkeiten und ihre Liebe zu Blumen und Pflanzen eine Atmosphäre von Wärme und Geborgenheit vermittelte.
Da alle Mitschwestern in den verschiedenen Kindergärten und Pfarren in Duisburg tätig waren, war Sr. M. Veronis tagsüber sehr viel alleine im Haus, aber ihre Haustüre war Anlaufstelle für viele Menschen, die Hilfe suchten, sei es durch ein offenes Ohr, einen guten Rat, ein Gebetsversprechen oder materielle Hilfe. Sie besuchte die kranken und alten Menschen in der Pfarre und packte still und beherzt mit an, wenn Hilfe nötig war.
In der Kommunität in Geldern wurde sie gerühmt wegen ihres „grünen Daumens“ im Umgang mit ihren vielen Orchideen, die unter ihrer liebevollen Fürsorge gediehen und blühten und selbst dann überlebten, wenn sie scheinbar schon eingegangen waren.
Schwester M. Veronis stand ihrer Familie immer sehr nahe und nahm ihre Sorgen und Freuden mit in ihr Gebet. Der jährliche Besuch in der Heimat und die Urlaubswochen an schönen Orten waren ihr wichtig und eine Stärkung für Seele und Leib.
Ihre tiefe Verbundenheit mit Gott im Gebet durchzog ihr Leben wie eine Quelle, aus der sie schöpfte und weitergab, die ihr Lebensfreude vermittelte und ihr half, ihr Leid und ihre körperlichen Gebrechen still zu tragen.
Bei einem Sturz erlitt sie einen Lendenwirbelbruch, den sie zuerst ignorierte, aber dann doch so schmerzlich spürte, dass sie ins Krankenhaus in Geldern eingewiesen werden musste. Eine Lungenentzündung und weitere Komplikationen führten zu einem Herz-Kreislauf-Versagen und zum Tod. Ganz wach, bewusst und betend gab sie ihr Leben still und ergeben in die Hände Gottes zurück.