Schwester Maria Valeria ND 5064 PDF Download
Johanna MELGES
Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 04. April 1936 Briedel, Mosel
Datum und Ort der Profess: 11. April 1961 Mülhausen
Datum und Ort des Todes: 22. März 2025 Mülhausen, Haus Salus
Datum und Ort der Beerdigung: 28. März 2025 Mülhausen, Schwesternfriedhof
„Zur Zeit der Gnade erhöre ich dich, am Tag, der Rettung helfe ich Dir.“ (2 Kor 6, 2)
Johanna Melges wurde als viertes von 6 Kindern in Briedel an der Mosel geboren. Ihre Eltern Josef und Luzia Melges hatten einen Winzerei-Betrieb. Nach Abschluss der 8-jährigen Volksschulzeit half sie im elterlichen Betrieb, im Haushalt, im Weinberg und in der Landwirtschaft.
Schon damals liebte sie Musik und erhielt Klavierunterricht. 1953 war sie für ein Jahr bei Verwandten in Düsseldorf. Hier lernte sie die Schwestern Unserer Lieben Frau kennen und als sie die Feier einer Einkleidung und Profess erlebte, erfuhr sie von der dortigen Aspirantinnenschule. Nach reiflicher Überlegung entschloss sie sich, dort einzutreten, um sich auf das Ordensleben vorzubereiten und die Ausbildung zur Kindergärtnerin zu machen. Schon während der Ausbildung stellte sie fest, dass ihr diese Aufgabe nicht liegt.
Johanna begann 1959 ihr Noviziat und erhielt bei ihrer Einkleidung den Namen Maria Valeria. Diesen Namen hatte sie sich gewünscht im Andenken an ihre als Kind verstorbene Schwester.
Nach ihrer Profess nahm sie an einem Lehrgang als Chorleiterin teil und absolvierte in Essen am Kirchen-musikseminar die Ausbildung für Orgelmusik. Die Lehrgänge hat sie mit gutem Erfolg abgeschlossen. Obwohl Schwester die Erziehungsarbeit nicht lag, erhielt sie nach 9-jähriger Tätigkeit im Kindergarten in Duisburg-Meiderich eine positive Beurteilung. Nach dem Ausscheiden aus dieser Tätigkeit konnte sie ihrer Liebe zur Musik nachgehen. In Rheinbach leitete sie den Schulchor, sie gab Musikunterricht und war als Organistin tätig.
Nach Auflösung der Kommunität in Rheinbach war sie zwei Jahre in Ratingen, wo sie den Pfortendienst und häusliche Aufgaben übernahm und in der Pfarrgemeinde als Aushilfsorganistin gefragt war. 2009 kam Sr. Maria Valeria nach Mülhausen, übernahm im Kloster den Pfortendienst und teilte sich mit Sr. Maria Bernardis den Organistendienst.
Im Jahr 2018 wurde bei Schwester Maria Valeria eine schwere Krebserkrankung diagnostiziert; bei der Operation konnte der Tumor nicht vollständig entfernt werden. Ihr wurde nur noch eine kurze Lebenszeit vorausgesagt. Sie siedelte nach Haus Salus über. Die folgenden Jahre waren geprägt von einem gesund-heitlichen „Auf und Ab“. Schwester hielt sich strikt an die von den Ärzten empfohlenen Ernährungsrat-schläge und war selbst darauf bedacht, alles zu tun, was den Krankheitsverlauf verzögern oder aufhalten konnte.
Manche Therapien musste sie abbrechen, weil die Nebenwirkungen zu belastend waren. Bis zuletzt lebte sie selbstbestimmt und war sehr aktiv. Sie wusste um den Ernst ihrer Krankheit, beschäftigte sich mit dem Sterben, war aber andererseits voller Zukunftspläne. So hatte sie schon vor Wochen für die Mitschwestern etwas basteln lassen, womit sie diese an ihrem Geburtstag am 4. April erfreuen wollte.
Sie freute sich an der Natur und war stolz auf ihre Erdbeerpflanzen im Hochbeet und die Bohnenstau-den, ebenso auf die Wiesenblumen, die sie jedes Jahr aussäte. Gern machte sie, wenn es gesundheit-lich möglich war, Radtouren mit ihrem E-Bike. Auch in Haus Salus war es ihr ein Anliegen, mit ihrer musikalischen Begleitung den Gottesdienst zu verschönern und neue Lieder aus dem Gotteslob mit den Schwestern einzuüben.
Immer wieder gelang es ihr, sich nach einem krankheitsbedingten Tief aufzurichten, sodass ihr plötzli-cher Tod für uns alle überraschend war. Am frühen Nachmittag des 22. März verstarb Sr. M. Valeria ihrer langen Krankheit.
Sr. Maria Valeria war eine große Marienverehrerin; den Rosenkranz in den Händen bleibt sie uns in Erinnerung. So kann man es als ein Zeichen sehen, dass sie an einem Samstag, der traditionsgemäß Maria geweiht ist, von Gott heimgeholt wurde.