Danksagung für 50 Jahre SNDs im Amazonasgebiet, Acre, Brasilien

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„Lasst in eurer Mitte Psalmen, Hymnen und Lieder erklingen, wie der Geist sie eingibt. Singt und jubelt aus vollem Herzen zum Lob des Herrn. Sagt Gott, dem Vater, jederzeit Dank für alles” (vgl. Epheser 5,19-20).

Am 25. März 1971 kamen auf Einladung von Bischof Henrique Rüth, der um Schwestern Unserer Lieben Frau gebeten hatte, sieben Schwestern aus der Heilig Kreuz Provinz im Staat Acre am Amazonas an. Die Reise der Pionierinnen vom Süden in den Norden Brasiliens dauerte fast einen Monat, denn die Reisenden waren abhängig von einem freien Platz bei einem Flug der brasilianischen Luftwaffe (FAB). Die Missionarinnen wurden begleitet von Schwester M. Odete Weschenfelder, der damaligen Provinzoberin, und von Schwester M. Reinoldis Hachmöller.

Vier der Pionierinnen – Sr. M. Nelda Luiza Möhelecke, M. Anísia Maldaner, M. Thereza Costella und M. Inete Della Senta – waren Krankenpflegerinnen; sie blieben in Cruzeiro do Sul und begannen ihre Tätigkeit im Krankenhaus der Stadt.

Die anderen Pionierinnen – Sr. M. Beatriz Gato, M. Clarinda Canci und Maria Gentil Magagnin – waren Lehrerinnen. Sie gingen nach Tarauacá, wo sie viele Jahre als Schulleiterinnen und Lehrerinnen am Instituto São José, einer Schule der Diözese, tätig waren.

Neben ihrer Arbeit im Krankenhaus und in der Schule engagierten die Schwestern sich in der Katechese und anderen seelsorgerischen Aufgaben. Langsam breitete sich die Missionstätigkeit aus und die Schwestern fuhren mit Booten in nahe gelegene Gemeinden, um dort seelsorgerisch tätig zu sein. Später beteiligten die Schwestern sich zusammen mit einem Priester und mit engagierten Laien an den ‚desobrigas‘, d.h. lange Reisen in Hausbooten auf den Flüssen und auf dem Rücken von Eseln durch die Wälder, um das Evangelium bei den Menschen zu verkünden, die das Wort Gottes hören wollten.

In den letzten 50 Jahren waren 54 Schwestern Unserer Lieben Frau in der Amazonas-Mission tätig; 19 von ihnen sind inzwischen verstorben. Die Anwesenheit, der Einsatz und das Zeugnis der Schwestern in der Amazonas-Mission hat auch geholfen, Berufungen zum Ordensleben zu wecken. Zurzeit kommen 9 Schwestern der Heilig Kreuz Provinz aus Acre.

Das 50-jährige Jubiläum wurde wegen der Covid-19 Pandemie verschoben und am 3. Juli 2021 gefeiert. In der Festmesse unterstrich Bischof Flávio Giovenale von Cruzeiro do Sul, dass die Einladung heute lautet, mehr zu lieben; dabei ging er aus von der Frage Jesu an Petrus: „Liebst du mich mehr als diese?“

Dank sei dem guten Gott, der heiligen Julie Billiart, den großherzigen Menschen in Acre und am Amazonas, der Kongregation, der Provinz und jeder Schwester Unserer Lieben Frau, die in diesem halben Jahrhundert in der Amazonas-Mission tätig war. In den Missionen ist für jeden Platz. Missionarische Erfahrungen weiten den Horizont; diese Wahrheit bestätigt sich vor allem seit der Amazonas-Synode.