Alleluja Alleluja!! Er ist auferstanden!! Internationales Ausbildungshaus, Bataan, Philippinen


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Viele Menschen überall auf der Welt leiden zwar unter der Coronapandemie, aber wir haben jetzt auch Zeit zu überlegen, was wirklich wichtig ist in unserem Leben. Vielleicht sind es die Verbindungen und Beziehungen, von denen Schwester Kristin in ihrem Osterbrief spricht.

Gleichzeitig erleben wir jetzt auch eine wichtige Zeit im Kirchenjahr. Ich möchte euch gerne mitteilen, wie wir die Karwoche und Ostern begangen haben.

Wie ihr wißt, dürfen wir das Haus nur verlassen, um Lebensmittel oder Mekikamente zu kaufen. Wir versuchen, so wenig Kontakt mit anderen zu haben wie möglich. Da auch kein Priester kommen kann, haben wir seit der Ausgangssperre, d.h. seit einem Monat, jeden Tag einen Wortgottesdienst. Da das Ausbildungshaus in den Bergen liegt, ist das Internet auch nicht zuverlässig. Daher haben wir es aufgegeben, die hl. Messe am Fernsehen oder im Internet mitzuverfolgen.

Schwester Kathleen, die zur Zeit im internationalen Ausbildungshaus in Bataan ist, hat uns durch das österliche Triduum geführt. Es war eine sehr schöne und segensreiche Erfahrung für uns.

Am Palmsonntag sind wir in Prozession durch unseren Garten in die Kapelle gezogen. Mit Palmblättern in den Händen haben wir Hosanna in verschiedenen Sprachen gesungen.

Obwohl wir die einzigen Zuschauer waren, hatten die Novizinnen ein fröhliches Programm für Ostern vorbereitet.

Am Gründonnerstag haben wir vor der Liturgie Haggadah, einen jüdischen Passah-Gottesdienst, gefeirt. Schwester Marie Rose, eine Novizin, die zu der Zeit gerade für die Küche verantwortlich war, hatte Haggadah Brot gebacken. Wir haben es beim Abendessen geteilt und dazu den gesegneten Wein getrunken, der aus den Früchten unseres Gartens bereitet war. Dann wurde die Heilsgeschichte aus dem Alten Testament vorgelesen.

Die Liturgie von Gründonnerstag fand im Konferenzraum, dem sogenannten Vinzenz-Raum, statt. An diesem Abend sah er wirklich aus wie der Raum, in dem Jesus mit seinen Jüngern das Abendmahl gehalten hat. In einer Ecke des Raums waren zwei Stühle für die Fußwaschung vorbereitet. Wer dort sitzen wollte, bekam von einer Schwester die Füße gewaschen und konnte sich durch dieses Ritual mit Gott und den Schwestern versöhnen.

Am Karfreitag hatten wir einen Besinnungstag. Am Nachmittag gestalteten die Novizinnen den Kreuzweg und dann zogen wir in die Kapelle und verehrten das Kreuz.

In der Osternacht haben wir mit Genesis und Exodus begonnen und kamen schließlich am leeren Grab an. Dabei hörten wir die Heilsgeschichte. Schwester Kathleen hatte die Orte für die Lesungen in unserem Garten entsprechend dem jeweiligen Inhalt gut vorbereitet. So konnten wir die Liturgie lebendig erleben. Vor der kleinen Brücke hörten wir die Lesung aus Exodus und am Brunnen mit der Muttergottesstatue hörten wir Jesaja. Schließlich konnten wir mit österlicher Freude das Gloria singen.

Obwohl wir die Osternachtsmesse nicht mit anderen Menschen, unseren Brüdern und Schwestern, besuchen konnten, glaube ich doch, dass Gott uns die Bedeutung der Auferstehung in unserer Situation zeigen wird, dass er unsere Hoffnung erfüllt, dass diese Pandemie bald überstanden ist und wir wieder mit anderen in Kontakt kommen dürfen.

Liebe Schwestern, das Einkaufen ist für uns immer noch nicht leicht. Aber als echte Töchter der hl. Julie versuchen wir, unsere Lage zu meistern; wir backen Brot, kochen das Gemüse aus unserem Garten und pflanzen und säen für die Zukunft. COVID-19 isoliert uns wegen der Ausgangssperre , aber es gibt uns auch die Möglichkeit zur Teamarbeit und zur kreativen Treue. Wir schließen uns gegenseitig in unser Gebet ein und wir versuchen, einander Zeichen der Hoffnung, der Unterstützung und der Freude zu sein.