Schwester Maria Seraphia

Schwester Maria Seraphia                ND 4744                   PDF Download
Johanna Heck

Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland

Datum und Ort der Geburt:               10. Oktober 1926          Roetgen, Kreis Aachen, Deutschland
Datum und Ort der Profess:              08. September 1958     Mülhausen
Datum und Ort des Todes:                17. September 2016     Mülhausen, Haus Salus
Datum und Ort der Beerdigung:        23. September 2016     Mülhausen, Schwesternfriedhof

seraphiaSchwester M. Seraphia war das älteste Kind der Eheleute Leonhard und Maria Heck. Zusammen mit ihren sechs jüngeren Geschwistern erlebte sie eine frohe Jugend, geprägt durch das katholische, bodenständige Milieu der Nordeifel und die unmittelbare Nähe der belgischen Grenze.

Johanna besuchte die katholische Volksschule in Roetgen und nach dem im Dritten Reich vorgeschriebenen Pflichtjahr für Mädchen eine Haushaltungsschule in Aachen. Ebenfalls in Aachen begann sie eine Ausbildung zur Kinderpflegerin, die sie mit gutem Erfolg abschloss.

Seit 1944 lag Roetgen mitten im Kampfgebiet zwischen den deutschen und amerikanischen Truppen. Unzählige Soldaten starben, und die Zivilbevölkerung musste die Heimat verlassen und kam nach Ende des Krieges in die total zerstörten Dörfer und Wälder zurück. Situationsbedingt konnte Johanna erst 1946 ihr Anerkennungsjahr als Kinderpflegerin machen und arbeitete in ihrem Beruf bis 1954 in verschiedenen Familien. Ihr Wunsch, noch eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester zu machen, scheiterte an den Bedingungen der Nachkriegsjahre, in denen alle Kräfte für den Wiederaufbau gebraucht wurden.

Ab 1954 arbeitete Johanna in der Kinderheilstätte Maria Helferin in Leuth und lernte dort die Schwestern Unserer Lieben Frau kennen. Ihr Wunsch, ihr Leben ganz Gott zu schenken, wurde immer stärker, so dass sie am 15. Oktober 1955 in Mülhausen bei den Schwestern Unserer Lieben Frau eintrat. Nach der Ordensausbildung arbeitete Sr. M. Seraphia in verschiedenen Kinderheimen in Duisburg-Ruhrort und Kempen und in der Heilstätte Maria Helferin. Sie liebte die Kinder und die Kinder liebten sie und freuten sich über die kleine Schwester, die immer für sie da war.

Leider konnte sie ihre Berufsarbeit nur kurze Zeit ausüben, denn schon 1974 wurde bei ihr eine Multiple Sklerose diagnostiziert, die von einer anfänglichen Unsicherheit im Gehen immer mehr in eine Lähmung führte. Sie kam nach Haus Salus in Mülhausen, wo sie noch vier Jahre im Rollstuhl an der Pforte helfen konnte.

Seit 1978 war Sr. M. Seraphia pflegebedürftig und immer mehr auf fremde Hilfe angewiesen. In den letzten fünf Jahren konnte sie das Krankenbett nicht mehr verlassen. Die Krankheit nahm ihr jede Bewegungsmöglichkeit und zuletzt auch die Sprache.

Schwester M. Seraphia war ein sehr aufgeschlossener Mensch. Solange sie es konnte, las sie sehr viel und nahm gerne an den Gebetszeiten und am Gemeinschaftsleben teil. Sie freute sich, dass sie über das Hausprogramm im Fernsehen an der Eucharistiefeier und am Stundengebet in der Kapelle teilnehmen konnte, und sie verfolgte gerne schöne Sendungen in den verschiedenen Programmen.

Sr. M. Seraphia war sehr dankbar für die gute Pflege und Betreuung durch die Altenpflegerinnen und Krankenschwestern und die Fürsorge ihrer Mitschwestern und lohnte ihre Mühen durch Freundlichkeit, Geduld und ein zufriedenes Lächeln.

Zu ihrer Familie hatte sie zeitlebens regen Kontakt. Als sie von sich aus keine Kontakte mehr aufnehmen konnte, kamen ihre Angehörigen immer wieder zu Besuch.

Am Morgen des 17. September beendete der gute Gott ihre lange Leidenszeit durch ein stilles, friedvolles Sterben und schenkte ihr das ewige Leben in seiner Anschauung.