Schwester Maria Mediatrix 

Schwester Maria Mediatrix                    ND 4771                    PDF Download

Agnes Holtkemper

Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland

Datum und Ort der Geburt:           03. Februar 1931     Rheine-Altenrheine
Datum und Ort der Profess:           30. August  1955      Coesfeld
Datum und Ort des Todes:             20. Juli 2021             Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung:    27. Juli 2021             Coesfeld, Schwesternfriedhof

„Eines nur erbat ich mir vom Herrn; danach verlangt mich: Im Hause des Herrn zu wohnen
alle Tage meines Lebens – die Freundlichkeit des Herrn zu schauen.“ Ps. 27,4 – 6

Dieser Psalmvers ist für Schwester Maria Mediatrix am 20. Juli in Erfüllung gegangen. Zeitlebens war es ihr ein Anliegen, die Freundlichkeit und Liebe Gottes zu verkünden, besonders bei den Kindern und deren Eltern.

Sr. M. Mediatrix wuchs zusammen mit ihren 8 Geschwistern in einer religiösen Familie auf. In ihrer Heimatgemeinde wurde sie durch aktive Mitarbeit in Jugendgruppen, beim Lektorendienst und bei Caritasaufgaben stark geprägt. So lag es für sie nahe, dass sie 1955 in unsere Kongregation eintrat, um sich tatkräftig in Erziehung und Bildung einzusetzen. Sie selbst schrieb: „Angesichts der Herausforderungen unserer Zeit und Gesellschaft, der Lebensnöte vieler Menschen, insbesondere der religiösen Verflachung und Unwissenheit sind wir m.E. heute, wie damals zur Gründerzeit, gerufen, die Frohbotschaft des Evangeliums zu leben und uns mit ganzem Herzen für die Weitergabe des Glaubens einzusetzen“.

Gestärkt durch ihr Lebensmotto setzte sie sich zunächst im Internat ein, dann in den Kindergärten, u.a. in Gescher und Gescher-Hochmoor. Bei all dieser Tätigkeit vergaß sie nicht die Eltern mit einzubeziehen und gemeindeorientiert zu arbeiten. Die Aufgabe in der Gemeindekatechese wurde darin gesehen, an erster Stelle den Eltern Hilfe anzubieten, ihren Glauben an die Kinder weiterzugeben. Schwesters ehrenamtliche Aufgaben in den Pfarrgemeinden standen immer in Wechselbeziehung zu ihrer religionspädagogischen Arbeit im Kindergarten. So entwickelte sich daraus eine weitere Ausbildung zum hauptberuflichen pastoralen Dienst. 1983 erhielt sie durch den Bischof die feierliche kirchliche Beauftragung und Sendung für die Pfarreien in Südlohn mit der Berufsbezeichnung „Pastoralreferentin“.

Ihr kam die langjährige Berufserfahrung als Erzieherin und auch die ehrenamtliche Mitarbeit in den Pfarreien zugute. Sie lebte mit den Kindern und fand so leicht Zugang zu den Familien. Es blieb ihr erstes Ziel, den Kindern Freude am Glauben zu vermitteln und damit den Glauben in den Familien zu stärken. Dafür war ihr keine Arbeit und kein Einsatz zu viel. Es war ihr wichtig, mit den Familien den Glauben zu leben.

Das Bewusstsein, im erzieherischen und pastoralen Dienst in den Spuren unserer Gründerinnen zu gehen, war für sie eine Quelle der Freude und Kraft in den vielfältigen Aufgaben. Obgleich ihr Einsatz umfangreich war, war es ihr wichtig, soviel sie konnte am gemeinschaftlichen Leben der Schwestern teilzunehmen. Für sie war das gemeinsame Gespräch hilfreich, weil dabei Austausch gepflegt und Freude und Sorgen miteinander geteilt werden konnten. Nicht zu vergessen ist, dass sie mit ihrem Akkordeon oft zur Freude anderer beitrug.

Bis zum hohen Alter von 90 Jahren reagierte sie immer noch froh und zufrieden – besonders wenn man von den Kindern sprach. Gerne erinnerte sie sich durch ihre Fotos an früher. Im Frühjahr dieses Jahres konnte sie ihr Eisernes Ordensjubiläum nachfeiern, was im letzten Jahr wegen der Pandemie nicht möglich war.

Schwester Maria Mediatrix hat jetzt ihr Ziel erreicht und darf – ihrem Lebensmotto entsprechend – ihre Wohnung beim Herrn beziehen und unentwegt Seine Herrlichkeit schauen.