Schwester Maria Janete 

Schwester Maria Janete                 ND  4873                  PDF Download

Elizabeth TOMAZI

Nossa Senhora Aparecida Provinz, Canoas, RS – Brasilien

Datum und Ort der Geburt:         07. Juli 1930          Ivorá – Júlio de Castilhos
Datum und Ort der Profess:        10. Februar 1956  Passo Fundo, RS
Datum und Ort des Todes:           07. Juli 2020         Recanto Aparecida, Canoas, RS
Datum und Ort der Bestattung: 08. Juli 2020          Schwesternfriedhof, Canoas, RS

„Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter.
Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden!” Matthäus 9,37-38

“Das Verhalten von Elizabeth Tomazi ist beispielhaft; sie kommt aus einer tief gläubigen Familie und es wird deutlich, dass sie zum Ordensleben berufen ist. Sie wird eine gute Ordensfrau werden.” Dies sind die Worte aus dem Empfehlungsschreiben von Paulo Bortolini, Priester der früheren Nossa Senhora da Saúde Kirche, zum Eintritt von Elizabeth bei den Schwestern Unserer Lieben Frau im Jahr 1953. Diese Worte kündigten an, dass sie eine gute Ordensfrau werden würde.
Elizabeth ist das sechste der zehn Kinder der Eheleute José Tomazi und Josephina Zanon Tomazi. Sie wuchs mit ihren Geschwistern auf einer Farm auf und half ihren Eltern bei der Arbeit.
Als sie 22 Jahre alt war, antwortete sie auf den Ruf des Herrn der Ernte und stellte ihr Leben in den Dienst des Reiches Gottes. 1953 begann sie ihr Postulat bei den Schwestern Unserer Lieben Frau in Passo Fundo. Im Jahr darauf wurde sie eingekleidet und erhielt den Namen Schwester Maria Janete.
Viele Jahre arbeitete sie in Schulen, Seminaren und Pflegeheimen vor allem in der Küche. In all ihren Tätigkeiten war sie freundlich und einsatzbereit. Sie bildete sich ständig weiter, um ihre Tätigkeiten besser erfüllen zu können.
Sie gehörte zu den Pionierinnen des Rosinha Borges Heims für ältere Menschen (Caçapava do Sul), wo sie von 1958 to 1981 tätig war. Diese Tätigkeit brachte viele Herausforderungen mit sich, denn die Einrichtung war in finanzieller Not und es fehlten Arbeitskräfte. Schwester Maria Janete übernahm viele Aufgaben. Neben der Hausarbeit und der Sorge für die älteren Menschen fuhr sie mit dem Kleinbus zu verschiedenen Geschäften in der Stadt, um einzukaufen und um Spenden zu bitten. Sie sorgte dafür, dass einmal im Monat eine hl. Messe in der Santa Rita Kapelle des Seniorenheims gelesen wurde. Bei dieser Gelegenheit wurden Lebensmittel und andere Vorräte für das Seniorenheim gesammelt. Außerdem pflanzte sie Blumen zum Verkauf, um das Seniorenheim finanziell zu unterstützen. Schwester setzte sich auch für die Förderung von Berufungen ein, indem sie Kandidatinnen besuchte und sie ermutigte, Jesus nachzufolgen.
Im Jahr 1997, als Schwester wie immer ihre Arbeit in der Küche, im Garten und in der Seelsorge in Campos Novos, SC, verrichtete, wurde sie angegriffen. Eines Tages, als sie im Gemüsegarten arbeitete, kam ein unerwarteter Besucher, der ihr aufgeregt erzählte, dass seine Frau das Haus verlassen hatte. Als sie Fragen stellte, stach der Mann sechsmal zu. Die Nachbarn meinten, dass sie nur dank der Hilfe Gottes überlebt hat. Dieser Angriff hatte körperliche und psychische Folgen.
Trotz des Schocks arbeitete Schwester mutig weiter; sie bewahrte ihre Freude und ihren Glauben an die Güte und Vorsehung Gottes. 2013 zog Schwester aus gesundheitlichen Gründen nach Recanto Aparecida, in Canoas.
Als echte Ordensfrau verkündete sie trotz der schmerzhaften Erfahrung weiterhin die Güte Gottes. An ihrem Geburtstag am 7. Juli rief der Herr sie heim in sein Reich des Lichtes und des Friedens. Sie vollendete ihre 90-jährige Pilgerreise in den Armen unseres zärtlichen Vaters. Wir danken Schwester M. Janete für ihr Zeugnis eines Lebens im Glauben, für ihre frohe Einfachheit und für ihre Freundlichkeit.