Schwester Maria Irmtraud      

Schwester Maria Irmtraud             ND 4762              PDF Download

Theresia Ideler

Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland

Datum und Ort der Geburt:             10. August 1931             Bonrechtern b. Visbek, Kreis Vechta
Datum und Ort der Profess:            25. März 1954                Coesfeld
Datum und Ort des Todes:               09. September 2021    Krankenhaus, Nottuln
Datum und Ort der Beerdigung:     15. September 2021     Coesfeld, Schwesternfriedhof

„Was er euch sagt, das tut!“ (Joh. 2,5)  —  „Bleibt in meiner Liebe!“ (Joh. 15,9)

Diese Worte haben sie geprägt. Wenn man die verschiedenen Einsatzgebiete betrachtet, dann wird sichtbar, wie sehr sie sich in SEINEM und im Auftrag des Ordens zur Verfügung gestellt hat.

Schwester Maria Irmtraud wuchs zusammen mit ihren 6 Geschwistern in einer religiösen Familie auf. Zunächst besuchte sie die Oberschule in Vechta bis zur 11. Klasse. Dort wurde ihr vom Religionslehrer bestätigt, dass sie immer mit großem Interesse am Religionsunterricht teilgenom-men und sehr gute Leistungen gezeigt habe. 1951 trat sie in unsere Ordensgemeinschaft ein und zwar in Ahlen, wo zu der Zeit das Noviziat war.

Dort machte sie 1952 auch die „Missio Canonica“. Im Orden erhielt sie die Möglichkeit, weitere Ausbildungen zu absolvieren und zwar für das Lehramt in Grund- und Hauptschule. 1974 bekam sie die Lehrbefähigung für Religionsunterricht in Sonder-, Grund-, Ober- und Realschule. Schwester Irmtraud hat immer gerne mit jungen Menschen gearbeitet und es war ihr eine Freude, den Glauben zu verkünden.

In den ersten Jahren im Kloster hat sie im Internat in Vechta ausgeholfen und später selbst in Vechta und Ahlen Gruppen übernommen. Nach dem Besuch der pädagogischen Hochschule machte sie ihr Referendarjahr in Berlin an unserer Liebfrauenschule und blieb dort noch 5 weitere Jahre. Danach wechselte sie in die Schule nach Ahlen. Nach der Pensionierung arbeitete sie noch in 5 weiteren Häusern. 2019 kam sie zum Kloster Annenthal in den verdienten Ruhestand. Auch hier war sie weiterhin sehr interessiert an Nachrichten aus Kirche, Kongregation und Weltpolitik. Zunächst hat sie sich sehr intensiv für unsere älteste Mitschwester eingesetzt, deren Augenlicht immer schlechter wurde. Sie las ihr jeden Tag die neuesten Nachrichten vor und begleitete sie, wo immer sie es konnte.

Nach deren Tod kamen für Sr. M. Irmtraud selbst große Herausforderungen. Sie verlor immer mehr ihr Gehör und das Augenlicht und bekam weitere Krankheiten. Ihr Interesse für unseren Orden und das Weltgeschehen blieb bestehen. Oft stand sie dicht vor den Informationstafeln, um Neues zu erfahren. Einige Male in der Woche wurde ihr vorgelesen. Wenn man sie fragte, was sie hören wollte, dann gab es meistens folgende Rangordnung: Briefe von Zuhause, Kongregation, Kirche und dann Politik und bes. Nachrichten aus dem Oldenburger Land. Groß war immer ihre Freude, wenn sie etwas von ihrem Bruder Albert hörte, zumal sie ihn ja selbst einmal einige Wochen in Amerika besuchen durfte. Schwester M. Irmtraud nahm bis zuletzt regen Anteil an allen Vorkommnissen in der Familie, bei Bekannten und Verwandten. Große Sorge machte sie sich bis zuletzt um eine frühere Schülerin, die in Berlin ihr Zuhause, aber keine Angehörigen hat.

Wie gerne hätte Schwester M. Irmtraud ihren 90. Geburtstag im Kloster Annenthal gefeiert. Doch sie lag im Krankenhaus und somit sollte die Feier zu einem anderen Zeitpunkt stattfinden. Es ist ihr aber gelungen, dass sie doch – für einen Tag – entlassen wurde. Am Abend ihres Festtages musste sie wieder ins Krankenhaus, weil es ihr nicht gut ging. Unsere Gratulationen konnte sie entgegennehmen, doch die verschobene Feier konnte nicht mehr stattfinden. Ein besonderer Dank gilt allen Mitschwestern und Mitarbeiterinnen, die sich während ihrer schweren Erkrankung um sie sorgten; was möglich war, wurde für sie getan.

Jetzt ist Sr. M. Irmtraud bei dem, den sie geliebt hat. Möge sie in Seiner Liebe geborgen sein und die ewige Freude erleben.