Schwester Maria Igna

Schwester Maria Igna         ND 3916              PDF Download
Elisabeth Kewitsch

Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland

Datum und Ort der Geburt:              14. September 1919       Hagen-Boelerheide, Deutschland
Datum und Ort der Profess:            03. August 1941             Cloppenburg
Datum und Ort des Todes:              21. Oktober 2017            Mülhausen, Haus Salus
Datum und Ort der Beerdigung:      27. Oktober 2017            Mülhausen, Schwesternfriedhof

Schwester Maria Igna wuchs zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Maria und zwei älteren Geschwistern in der familiären Geborgenheit des Elternhauses auf. Ihr Vater Paul Kewitsch und ihre Mutter Josefine waren tief verwurzelt im katholischen Glauben und in der heimatlichen Pfarrgemein-de und schafften es, trotz der harten Nachkriegsjahre des 1. Weltkrieges und der Weltwirtschafts-krise, verbunden mit der Geldentwertung, ihren Kindern eine frohe Jugend zu bereiten.

Schon früh erwachte in Elisabeth der Wunsch, Missionarin zu werden und zusammen mit ihrer Freundin, unserer verstorbenen Schwester M. Alexandra, kam sie nach Beendigung der Volks-schule in die Missionsschule nach Mülhausen und machte an der Liebfrauenschule 1939 ihr Abitur.

Im gleichen Jahr begann sie in Mülhausen ihre Ordensausbildung und erhielt bei der Aufnahme ins Noviziat den Namen Schwester Maria Igna. Bedingt durch die Wirren des 2. Weltkrieges und die Nachkriegszeit musste sie ihren Wunsch, in die Mission nach Brasilien zu gehen, zurückstellen und besuchte von 1941 bis 1942 die Höhere Handelsschule in Ahlen. An der Pädagogischen Hoch-schule in Vechta legte sie 1947 die Lehramtsprüfung für Volksschulen ab und unterrichtete danach in Berlin und in Lohne.

Im Jahr 1951 durfte sie endlich als Missionarin nach Brasilien ausreisen, im Gepäck große Erwar-tung und Offenheit für ihre neue Aufgabe, eine tiefe Sehnsucht, Gottes Güte den Menschen in Südamerika zu künden, große pädagogische Fähigkeiten und wenige Kenntnisse in der portugiesi-schen Sprache. Ihre spontane und herzliche Art halfen ihr schnell die sprachlichen Probleme zu bewältigen, so dass sie bis 1982 segensreich an verschiedenen Schulen tätig war.

Als Missionsprokuratorin kehrte sie 1982 nach Mülhausen zurück und betreute bis 2007 unsere Missionen. Sie informierte sich vor Ort und nahm noch im Alter die beschwerlichen Reisen nach Korea, Indonesien und Indien auf sich. Eine Reise in die afrikanischen Missionen ließ ihr Alter nicht mehr zu. Sie knüpfte und pflegte viele Kontakte, die ihr halfen, die Missionen zu unterstützen und zeigte in den Verhandlungen eine charmante und wirksame Durchhaltekraft und Hartnäckigkeit. Ihre liebens-würdige und fromme Ausstrahlung öffneten ihr viele Türen und Herzen.

Oft verfiel sie in die portugiesische Sprache und sprach auch ihre deutsche Muttersprache mit einem weichen portugiesischen Akzent. Es war ihr immer eine besondere Freude, die Schwestern aus den verschiedenen Ländern zu treffen, die als Pilgerinnen nach Mülhausen kamen. Eine zunehmende Schwerhörigkeit beeinträchtige in den letzten Jahren ihre Kontaktfreudigkeit, so dass ihr liebster Platz die Kapelle war, wo sie dann manchmal laut für sich betete und sang. Zu ihrem Neffen Leo, dem Sohn ihrer verstorbenen Zwillingsschwester, pflegte sie bis zuletzt einen herzlichen Kontakt.

In der Kommunität im Kloster Mülhausen und ab 2006 in Haus Salus trug sie humorvoll zur Fest-

und Feiergestaltung bei. Am Morgen des 20. Oktober 2017 erhörte Gott ihre Bitte, sie zu sich zu holen und nahm sie auf in seine ewigen Wohnungen. Wir danken Gott für den missionarischen Eifer von Schwester Maria Igna und hoffen nun im Himmel eine große Fürsprecherin zu haben.