Schwester Maria Fortunatis

Schwester Maria Fortunatis                ND 6157                PDF Download

Hannelore Neve

Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland

Datum und Ort der Geburt:          13. September 1933      Lünen, Kreis Unna
Datum und Ort der Profess:          19. April 1966                Coesfeld
Datum und Ort des Todes:            03. Februar 2020         Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung:  06. Februar 2020         Coesfeld, Schwesternfriedhof

„Ich habe dich in meine Hand geschrieben: Du bist mein!“ (Jes 49,16)

Hannelore Neve wuchs als Älteste von drei Kindern zusammen mit einem Bruder und einer Schwester in der Geborgenheit eines religiösen Elternhauses im westlichen Westfalen auf.

Von 1940 – 1948 besuchte Hannelore die Volksschule und absolvierte danach eine dreijährige kaufmännische Lehre, die sie erfolgreich abschloss. Bis zu ihrem Eintritt arbeitete sie in ver-schiedenen Geschäften als Fachverkäuferin. Von allen Vorgesetzten wurde in dem jeweiligen Zeugnis ihre fachliche Kompetenz hervorgehoben, ebenso ihre Freundlichkeit, Einsatzbereit-schaft und Kollegialität. Sie war eine allseits geschätzte Verkäuferin.

Schon als junge Frau hatte Hannelore den großen Wunsch, Gott in einer Ordensgemeinschaft zu dienen. Mit Rücksicht auf ihre Eltern stellte sie über Jahre ihren Wunsch zurück da auch ihre Schwester Marlies, unsere Sr. Maria Ferdinandis, ihre Berufung spürte und ihr folgen wollte.

Im Mai 1963 konnte Hannelore endlich in unsere Gemeinschaft eintreten und die Ordensaus-bildung beginnen. Bei ihrer Einkleidung erhielt sie den Namen Schwester Maria Fortunatis.

Während ihres über 50-jährigen Ordenslebens war Schwester Maria Fortunatis in verschiedenen Häusern unserer Gemeinschaft überwiegend im häuslichen Bereich tätig. Sie machte eine Ausbildung zur „staatlich geprüften Wirtschafterin“ und erwarb durch verschiedene Fortbildungs-kurse die Befähigung zur Ausbildung hauswirtschaftlicher Lehrlinge. Es war Schwester M. Fortunatis ein großes Anliegen, den Auszubildenden eine gute fachliche Anleitung zu geben, darüber hinaus aber auch menschlich-soziale, vom Glauben geprägte Werte zu vermitteln.

Neben den häuslichen Arbeiten versah Schwester in einigen Kommunitäten den Dienst in der Kapelle. Durch ihre Sakristanenausbildung war sie befähigt und beauftragt, um von 1997 – 2012 in der Pfarrkirche in Warstein-Allagen den Dienst der Küsterin zu übernehmen. Mit großem Engagement, großer Ehrfurcht und Würde nahm sie diesen Dienst wahr und gab dadurch ohne viele Worte der Gemeinde ein Glaubenszeugnis.

Neben allem Einsatz in den verschiedenen Aufgaben sowie ihrem Beitrag zu einem guten Gelingen des Miteinanders in den Kommunitäten war Schwester Maria Fortunatis die Beziehung zu ihrer Familie und die Sorge für sie in besonderen Lebenssituationen sehr wichtig. Gemeinsam mit Schwester M. Ferdinandis übernahm sie für 1 ½ Jahre die Pflege ihrer Mutter.

In den Jahren der Erkrankung von Schwester M. Ferdinandis stand sie dieser bis zu ihrem Tod am 31.08.1999 hilfreich und unermüdlich zur Seite. Ebenso unterstützte sie ihren Bruder nach dem plötzlichen Tod seiner Frau 2014.

In den letzten Jahren stellten sich bei Schwester Maria Fortunatis unterschiedliche gesundheit-liche Probleme ein, die sie klaglos, tapfer und gefasst ertrug. Die zunehmende Schwäche in den letzten Wochen ließ sie dankbar die Hilfe und Unterstützung der Mitarbeiterinnen der Pflegestation sowie der Mitschwestern annehmen. Sie fühlte sich geborgen.

Möge Schwester Maria Fortunatis nun die letzte und tiefste Geborgenheit finden in der Erfüllung der Verheißung Gottes: „Du bist mein!“