Schwester Maria Clemens

Schwester Maria Clemens             ND 5105                    PDF Download
Magdalena Espelage

Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland

Datum und Ort der Geburt:                01. Februar 1930          Löningen
Datum und Ort der Profess:              31. August 1957           Coesfeld
Datum und Ort des Todes:                29. Dezember 2017      Vechta, St. Hedwig-Stift
Datum und Ort der Beerdigung:        05. Januar 2018            Vechta, Schwesternfriedhof

„Gott ist die Liebe.“  1 Joh 4,16

Dieses Wort hat Schwester Maria Clemens in ihrem Leben begleitet, und daraus hat sie gelebt.

Sie wuchs in der Familie des Hauptlehrers Clemens Espelage und seiner Frau Margareta geb. Sassen auf. Sie hatte vier Brüder und war das zweitjüngste Kind. Ihre Kindheit wurde überschattet vom zweiten Weltkrieg. Der Vater hat während „der Nazizeit mutig zu seinem Glauben gestanden und ist auch der seinerzeit von der Regierung des dritten Reiches geforderten Entfernung der Kreuze aus den Schulen nicht nachgekommen.“ So hieß es in der Abschiedsrede aus dem Schuldienst für ihren Vater. Ihr Bruder Hans verlor mit 18 Jahren beide Beine im Krieg. Es gelang ihm aber, normal wie ein Gesunder zu leben und zu arbeiten.

Eine tiefgläubige Haltung und lebensbejahende Atmosphäre in der Familie haben Schwester Maria Clemens geprägt. Mit ihrer Familie war sie Zeit ihres Lebens eng verbunden. Ihre Eltern und vier Brüder wohnten seit 1948 in Vechta.

Am 07. Oktober 1954 trat Magdalena Espelage in Coesfeld in unsere Gemeinschaft ein und erhielt bei der Einkleidung den Namen Schwester Maria Clemens. 1959 kam sie nach Vechta, Marienhain und blieb hier bis zu ihrem Sterben; die letzten Monate lebte sie im St. Hedwig-Stift, einem Altenheim auf der anderen Straßenseite des Klosters.

Schwester Maria Clemens erlernte das Schneiderhandwerk, legte 1948 die Gesellenprüfung und 1962 die Meisterprüfung ab.

In Marienhain erteilte sie Unterricht in Handarbeit in der Landfrauenschule, später auch in der Fachschule für Sozialpädagogik und dann etliche Jahre in der Liebfrauenschule in Vechta. Schwester Maria Hilliganda formulierte bei ihrer Verabschiedung: „Im Namen der ganzen Schule danke ich dir für dein fachliches Engagement und für das besondere pädagogische Geschick, das du gezeigt hast.“

Sehr gerne war Schwester Maria Clemens in der Sakristei tätig. Als sie 1995 in den Ruhestand ging, war sie weiter mit Näharbeiten vor allem für Salus beschäftigt. 2016 wechselte sie auf unsere Salusstation.

Schwester Maria Clemens war eine zuvorkommende und anderen Menschen zugewandte Person. Sie begegnete allen einfühlend und mit einer großen Wertschätzung, aber auch mit einem trockenen Humor. Sie wollte allen gut sein. So erzählte sie, dass es ihr während ihrer Unterrichtszeit nicht möglich war, einer Schülerin die Note Fünf zu geben – „Ich möchte nicht, dass jemand mit einer Fünf durchs Leben gehen muss.“ Sie arbeitete mit der Schülerin so lange, bis es für eine Drei reichte.

Eine für sie sehr typische Äußerung machte sie im vergangenen August. In einem Gespräch mit einer Mitschwester sagte sie: „Ich habe es heute ganz drock.“ „Wieso hast du es denn so drock?“ „Ich muss heute vielen Freude machen, damit sie froh werden.“

Ihr Leben lang hat sie gern gute und ansprechende Texte gesammelt, kopiert und weitergegeben und damit viel Freude geschenkt. So hat sie die Liebe, die sie von Gott empfing, immer wieder auf verschiedene Weise weitergegeben. Wir sind sehr dankbar für ihre gelebte Liebe und danken Gott, dass Er sie in Seine Liebe heimgeholt hat und sie mit ihren Lieben wieder zusammen sein darf.