Präsentation in der Amazonas-Synode

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Heiliger Vater, Papst Franziskus,
liebe Schwestern und Brüder, guten Tag!

Ich möchte auf die Präsenz von Ordensfrauen im Amazonasgebiet eingehen und dabei besonders die Herausforderungen in den Städten berücksichtigen. Ich beziehe mich auf das, was im Dokument Instrumentum Laboris 72, 73 und 74 steht.

Ich vertrete alle Ordensfrauen der verschiedenen Kongregationen, die im Amazonasgebiet tätig sind. Ich möchte bei dieser Gelegenheit dafür danken, dass die Internationale Vereinigung der Generaloberinnen (UISG) durch zehn Schwestern bei dieser Synode vertreten ist.

Ich vertrete auch alle Frauen, Mütter, Witwen und jungen Menschen, die vor allem in den abgelegensten Gebieten wahre Verkünderinnen des Evangeliums sind. Es sind mutige und prophetische Frauen, die sich in allen Bereichen für das Leben einsetzen.

Papst Franziskus hat uns aufgefordert, eine aufgeschlossene Kirche zu sein und er hat uns ermutigt, unser Taufversprechen als Ordensfrauen froh und barmherzig zu leben und bereit zu sein, unseren notleidenden Brüdern und Schwestern zu helfen. Er hat uns auch daran erinnert, einen guten Sinn für Humor zu bewahren, der uns hilft, dem Leben gläubig und hoffend zu begegnen und uns für eine bessere Zukunft für alle einzusetzen. Danke, Papst Franziskus.

Was die Herausforderungen in Städten betrifft, brauche ich sie, glaube ich, wohl nicht zu nennen. Das Dokument Instrumentum Laboris listet einige dieser Herausforderungen auf und in unserem täglichen Leben haben wir es mit vielen weiteren zu tun. Die Programme für seelsorgerische Tätigkeiten in Städten sollen alle erreichen, denn jeder ist auf unterschiedliche Weise in Not. An dieser Stelle möchte ich aber besonders diejenigen hervorheben, die in den Randgebieten der Städte leben.

Wer lebt in den Randgebieten der Städte?

Im Amazonasgebiet sind es unsere eingeborenen Brüder und Schwestern, die Kautschukzapfer, die Menschen, die am Ufer der Flüsse leben, die Quilombolas, kleine Bauern und viele andere. Die Liste ist lang. In den Randgebieten der Städte werden sie alle obdachlose Migranten ohne Landbesitz. Sie haben keine Rechte, keine Stimme und sind zur Unsichtbarkeit verbannt.

Als Schwestern Unserer Lieben Frau sind wir Mitglieder einer NGO, der sogenannten UNANIMA INTERNATIONAL. Diese NGO setzt sich ein für Frauen und Kinder (besonders solche, die in Armut leben), für Immigranten und Flüchtlinge und für die Umwelt. Unsere Aufgabe bei den Vereinten Nationen in New York ist es, zusammen mit anderen Mitgliedern der Zivilgesellschaft die politischen Maßnahmen zur globalen Anwendung zu beeinflussen. Wir arbeiten solidarisch für einen Systemwandel, der zu einer gerechteren Welt führt.

Zu dieser NGO gehören 22 Frauenkongregationen, die in über 80 Ländern tätig sind. In seiner Rede vor den Vereinten Nationen nannte Papst Johannes Paul II die NGOs „das Gewissen der UN.“

UNANIMA setzt sich aus zwei Wörtenr zusammen: UN + ANIMA (aus dem Lateinischen) bedeutet Atem, Seele, der weibliche Geist der UN.

Unter unseren vielen Aktivitäten möchte ich besonders eine hervorheben. Es ist ein internationales Projekt, obdachlosen Menschen zu helfen. Dieses Projekt soll nicht nur unseren schon erwähnten Schwestern und Brüdern helfen sondern auch Flüchtlingen und Opfern von Menschenhandel. Als internationals Projekt schließt es auch Länder außerhalb des Amazonasgebietes ein. Dieses Projekt richtet sich an Menschen in Randgebieten im weiteren Sinne, nicht nur im geographischen Sinn. Der Vers aus dem Matthäus-Evangelium “Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (M: 25,31-46) ist unser Motto.

Abschließend möchte ich Sie einladen, folgendes Anliegen zu unterstützen:

Dass die Synode uns neue Kraft gibt, die Kommissionen für Gerechtigkeit und Frieden und die Kommissionen für Menschenrechte zu unterstützen, damit wir gemeinsam im Geiste von Laudato Sì für den Schutz unseres Planeten und für eine integrale Ökologie arbeiten können.

Vielen Dank.


Sr. Maria Raimunda Nonata de Aguiar Bezerra

Schwestern Unserer Lieben Frau

Internationale Koordinatorin der Kommission für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung der Schwestern Unserer Lieben Frau in Rom. Vertreterin der Schwestern Unserer Lieben Frau in der NGO-UNANIMA INTERNATIONAL, verbunden mit der UN, NY, USA.

Aus dem Portugiesischen übersetzt von Sr. Lory Inês Rockenbach