Liebe ohne Grenzen

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In Kapitel 3, Artikel 88 seiner Enzyklika „Fratelli Tutti“ ermutigt Papst Franziskus uns: Wir sind für die Liebe geschaffen, und in jedem von uns gibt es »das, was man das Gesetz der Ekstase nennen könnte […]: Der Liebende tritt heraus aus seinem Selbst, um eine vollere Existenz in einem anderen zu finden«.

Unser geistliches Leben wird nach der Liebe gemessen, die immer „den ersten Platz einnimmt”, die uns wegführt von der Eigenliebe und uns suchen lässt, was für das Leben anderer besser ist. Der folgende Bericht erzählt, wie Schwester Maria Rosaline, SND, die Enzyklika Fratelli Tutti in ihrer Tätigkeit verwirklicht.

Eine neue Sendung bringt oft Mühsal mit sich und verlangt Anpassung. In diesen Herausforderungen vertraut Schwester Rosaline immer auf die Liebe unseres fürsorgenden Gottes. Seit Beginn ihrer Tätigkeit in Wisma Berkah Dalem Kajen, Pekalongan, Zentral-Java, im Jahr 2011 hat Schwester sich nie allein gefühlt, denn die Menschen in ihrer Umgebung sowie viele Brüder und Schwestern lieben und unterstützen sie.

Die Menschen ihrer Umgebung nennen Sr. Rosaline ihre „Mutter”, denn sie stellt Medikamente aus Heilkräutern her, nicht nur zum Verkauf, sondern auch, um bedürftigen Gemeinden und armen Menschen zu helfen. Viele Menschen kommen zu ihrem Konvent, um von Schwester Rosaline behandelt zu werden. Sie glauben, dass sie durch die Behandlung von ihrer Krankheit geheilt werden. Die meisten Patienten sind Muslime. Sie schauen nicht auf die Identität oder Religion, denn sie brauchen jemanden, der liebevoll für sie sorgt und sie von ihrem Leiden heilt. Außerdem besucht Schwester die Menschen in ihrer Nachbarschaft, hilft ihnen, bringt Freude und segnet sie. Die Menschen freuen sich über einen Besuch von Schwester Rosaline. Für sie ist Schwester Rosaline eine Ordensfrau mit einem Herzen aus Gold.

Als echte Töchter von Sr. M. Aloysia müssen wir bereit sein, allen Menschen ungeachtet ihrer Identität zu dienen, sie zu lieben und uns um ihre Nöte zu kümmern, nicht nur materiell, sondern vor allem durch unser Dasein und unsere liebevolle Sorge. Wie Schwester Maria Aloysia sorgt Schwester Rosaline für ein Mädchen, das Nahrung und Ausbildung braucht. Jeden Tag bereitet Schwester das Frühstück für das Mädchen vor, das eine Schule in der Nähe des Konvents besucht. Das Mädchen freut sich, eine Mahlzeit zu bekommen, ohne nach seiner Herkunft gefragt zu werden. So kann das Mädchen zufrieden am Unterricht teilnehmen. Schwester hilft auch oft geistig behinderten Menschen; sie badet sie, gibt ihnen zu essen und schenkt ihnen Zeit, sodas sie sich selbst annehmen und sich geliebt und geschätzt fühlen.

Hoffentlich bleibt die bisher praktizierte Geschwisterlichkeit weiterhin eine Freundschaft, die uns als Brüder und Schwestern verbindet, die einander annehmen und respektieren, und die uns ermutigt, zu lieben ohne Grenzen, denn wir sind auch bedingungslos von Gott geliebt.