Schwester Maria Reinholde 

Schwester Maria Reinholde                ND 4290                PDF Download

Anna Pöhler

Maria Regina Provinz, Coesfeld/Deutschland

Datum und Ort der Geburt:            06. Februar 1925         Höltinghausen, Kreis Cloppenburg
Datum und Ort der Profess:          14. April 1953                Coesfeld
Datum und Ort des Todes:            05. September 2019    Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung:   10. September 2019    Coesfeld, Schwesternfriedhof

„Herr, du kennst mein Herz; bei dir bin ich geborgen!“ Psalm 139

Dieser ausdrucksstarke Vers aus dem Psalm 139 begleitete Sr. M. Reinholde und war das tragende Fundament ihres Lebens.

Anna hatte sechs Brüder und zwei Schwestern. Ihre ältere Schwester Ida starb als Säugling und ihr Bruder Josef fiel 1942 in Russland. Sie wuchs in einer ländlich und stark christlich geprägten Haus- und Dorfgemeinschaft auf. Anna besuchte die Volksschule in Höltinghausen und anschließend die Berufsschule in Cloppenburg, so war es damals üblich. Bei einer so großen Familie war Hilfe im elterlichen Haus nötig, und so half sie 7 Jahre dort bei allen anfallenden Arbeiten im Haus, Garten und auf dem Feld. Danach war sie 2 Jahre als Hausgehilfin beim Lehrer Bagge in Tenstedt i.O. tätig.

1949 wurde sie Lehrköchin in unserem Pensionat in Cloppenburg und trat 1950 in Ahlen in unsere Gemeinschaft ein. Sie erhielt den Namen Schwester Maria Reinholde. Ihre Schwester Agnes, unsere Schwester Maria Burkharda, war schon 1949 in Mülhausen eingetreten.

Nach ihrer Ordensausbildung war Schwester Maria Reinholde an unterschiedlichen Orten, wie Wangerooge und Wilhelmshaven an der Nordsee, Oldenburg und Bocholt tätig. Sie war eingesetzt in unterschiedlichen häuslichen Tätigkeiten: in der Küche, Wäsche, beim Nähen, im Refektorium und in der Kapelle. In unserem Haus in Oldenburg sorgte sie u.a. auch für die dort wohnenden alten Damen im Damenstift.

Besonders häufig und lange war sie im Pfortenbereich tätig und wurde immer wieder als sehr freundlich und zuvorkommend bezeichnet und geschätzt. Von 1979 bis 2004 war sie Pfortenschwester in Marienhain und anschließend half sie in anderen kleinen Diensten.

Im Jahr 2013 zog sie um zur Alten- und Krankenstation in Marienhain, in der auch Schwester Maria Burkharda schon lebte, und genoss ihren wohlverdienten Ruhestand. Nun waren die beiden doch sehr unterschiedlichen Schwestern in einer Gemeinschaft. Nach kurzer Zeit erkrankte Schwester M. Reinholde an Demenz; dennoch war sie weiter recht umgänglich und zugewandt. Oft und ausdauernd war sie in unserer Kapelle zu finden. Sie war morgens häufig die erste und abends die letzte, die still und in sich ruhend dort saß. Es schien fast so, als wenn sie versunken in dem Bewusstsein war, was sie in ihrem „Leitwort“ festgehalten hatte:

„Herr, du kennst mein Herz; bei dir bin ich geborgen!“

Sie wusste sich geborgen und gleichsam zuhause bei Gott, vor allem in unserer Mutter-Julien-Kapelle. Als wir ihr im Januar 2017 die Nachricht vom recht plötzlichen Tod ihrer Schwester, Sr. M. Burkharda mitteilen mussten, äußerte sie: „Sie konnte auch nicht mehr und jetzt ist sie ja bei Gott zuhause.“

Im September 2017 musste Schwester Maria Reinholde noch einmal umziehen, sie kam nach Coesfeld, Salus. Auch hier fand sie nach kurzer Zeit ihr Zuhause, in dem sie sich wohlfühlte.

Nun hat Gott ihr Leben vollendet. Wir sind dankbar für ihr Dasein bei uns und glauben, dass sie mit ihrer großen Familie für immer bei Gott in Fülle lebt.

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