Schwester Maria Liboria

Schwester Maria Liboria    ND 5069               PDF Download
Anna Strätker

Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland

Datum und Ort der Geburt:               23. April 1932               Nottuln, Deutschland
Datum und Ort der Profess:              01. August 1961            Mülhausen
Datum und Ort des Todes:                07. September 2017     Kempen, Krankenhaus
Datum und Ort der Beerdigung:       13. September 2017     Mülhausen, Schwesternfriedhof

Schwester M. Liboria war die älteste Tochter des Landwirts Wilhelm Strätker und seiner Ehefrau Paula, geb. Sendes. Zusammen mit ihren fünf jüngeren Geschwistern erfreute sie sich am Leben und Werden, Säen und Ernten und half fleißig mit in Haus, Garten und Feld. Ihre große Begabung im Kochen und Backen zeigte sich schon in der Kindheit und Jugend und bestimmte ihr weiteres Leben und Wirken.

Anna besuchte die Realschule in Nottuln und die Frauenfachschule A in Ratingen, die sie mit der Qualifikation als Hauswirtschafterin abschloss. Sowohl in den verschiedenen schulischen als auch praktischen Ausbildungen erlebte sie die Schwestern U. L. Frau als Lehrerinnen und Ausbildungsleiterinnen und fühlte im Zusammenleben mit ihnen den Ruf zum Ordensleben.

Am 15. November 1958 begann sie im Provinzhaus in Mülhausen ihre Ordensausbildung und erhielt bei ihrer Einkleidung den Namen Sr. M. Liboria. Nach Ablegung ihrer 1. Profess besuchte sie in Frankfurt die Höhere Fachschule für Hauswirtschaft und anschließend das staatliche Berufspädagogische Institut für Gewerbelehrerinnen.

Nach der Referendarzeit und der Assessoren-Prüfung kam sie 1969 als Lehrerin für Berufsbildende Schulen an das St. Joseph-Gymnasium nach Rheinbach, wo sie bis zur ihrer Pensionierung im Jahr 1996 unterrichtete.

Von 1996 bis 2007 war sie als Kommunitätsleiterin und Kontaktperson zur Schule weiterhin in Rheinbach und erlebte sowohl die Übergabe der Schule 1999 an das Erzbistum Köln als auch die Auflösung der Rheinbacher Kommunität. Diese beiden Ereignisse waren für sie sehr schmerzlich, denn in Rheinbach war sie tief verwurzelt.

Nach einem kurzen Aufenthalt in Haus Maria Einsiedeln in Bonn und einer vierjährigen Tätigkeit im Gästehaus der Benediktinerabtei Gerleve kam sie 2013 nach Haus Salus in Mülhausen und half auch hier gerne in den vielen häuslichen Bereichen. Große Sorgfalt verwendete sie auf die Vorbereitung und Gestaltung der Liturgie.

Schwester M. Liboria war eine geschätzte und beliebte Lehrerin, die es verstand, ihre Schülerinnen zu begeistern und mit ihnen zusammen bei den Schulveranstaltungen, Klassentreffen und Basaren sehr vielseitige und geschmackvolle Buffets, Kuchen und Kleingebäck zuzubereiten. Sie gehörte 30 Jahre dem Pfarrgemeinderat der Pfarre St. Martin an und bereicherte auch dort die verschiedenen Veranstaltungen durch ihre Back- und Kochkünste. Ihr handgeschriebenes Koch- und Backbuch wird auch heute noch bei ihren ehemaligen Schülerinnen und Bekannten genutzt.

Schwester M. Liboria war sehr hilfsbereit und aufmerksam. Sie verstand es, lebendig, interessant und humorvoll zu erzählen und hatte Sinn für Komik in den verschiedenen Situationen.

Ihre besondere Liebe galt der Mission in Uganda, zu der sie regen Schriftverkehr pflegte und manches liebevoll gepackte Paket auf die weite Reise schickte. Sie pflegte und förderte die Kontakte zu den Spendern und reiste selbst einmal nach Uganda. Auch hier versuchte sie die Küchenmitarbeiterinnen und Schülerinnen für die deutsche Kochkunst zu begeistern.

Sr. M. Liboria bewahrte ihr ganzes Leben hindurch eine liebevolle und enge Bindung an ihre große Familie. Kurz vor ihrem plötzlichen und unerwarteten Sterben wurden ihr noch einige Besuchstage in der Familie geschenkt.

Möge der gute Gott sie, die in ihrem Leben viele Menschen mit ihrer großer Gastfreundlichkeit beschenkte, nun einladen zum ewigen Gastmahl im Reich des Himmels.