Schwester Maria Hildgart

Schwester Maria Hildgart                  ND 4735                PDF Download

Lieselotte Wolf

Maria Regina Provinz, Coesfeld/Deutschland

Datum und Ort der Geburt:            26. Juni 1933                Münster
Datum und Ort der Profess:          23. April 1957                Mülhausen
Datum und Ort des Todes:            29. August 2019           Mülhausen, Haus Salus
Datum und Ort der Beerdigung:   05. September 2019    Mülhausen, Schwesternfriedhof

Seit vielen Jahren hat Schwester Maria Hildgart sich schon mit ihrem letzten Lebensabschnitt auseinandergesetzt und schriftlich festgelegt: „Ich wünsche, dass kein traditioneller Nekrolog über mich geschrieben wird. Es genügen die wichtigsten biographischen Daten und Fakten.“

Nun lesen wir, was Schwester M. Hildgart selbst verfasst hat:

„Schwester M. Hildgart hatte zwei jüngere Geschwister, einen Bruder und eine Schwester. Ihr Vater war Offizier bei der Luftwaffe und fiel im 2. Weltkrieg Ende 1944 in Warschau. Bedingt durch den Beruf des Vaters zog die Familie im September 1939 nach Essen, wo sie im März 1943 total ausgebombt wurden. Von 1943 bis 1948 wohnte die Familie im Bergischen Land.

Bedingt durch eine längere Krankheit der Mutter und die Kriegswirren besuchte Schwester M. Hildgart von 1939 bis 1943 vier Volksschulen. Von Herbst 1944 bis Sommer 1946 war kein Schulbesuch möglich. Um dann aber einen geregelten Schulbesuch zu ermöglichen, kam sie 1946 in das Pensionat und die damalige Studienanstalt St. Joseph in Rheinbach, wo ihre Tante, Schwester M. Georgia, Lehrerin und Pensionatsleiterin war. Dort machte sie im März 1953 ihr Abitur. Die Familie war inzwischen nach Köln, in die Heimat von Schwester M. Hildgarts Eltern, gezogen.

Im August 1954 trat Schwester in die Kongregation der Schwestern U.L.Frau in Mülhausen ein. Am 13. April 1955 wurde sie eingekleidet; am 23. April 1957 legte sie ihre erste zeitliche Profess und am 16. Juli 1962 in Rom ihre ewigen Gelübde ab.

Von 1957 bis 1962 war Schwester M. Hildgart Gruppenschwester im Pensionat in Mülhausen und 1962 wurde sie als eine der ersten Schwestern in die neu errichtete St. Joseph-Provinz in Rheinbach versetzt. Von 1962 bis 1968 studierte sie an der Universität in Bonn Theologie und Anglistik und absolvierte ihre verkürzte Referendarzeit in Köln-Porz. Von 1968 bis 1972 war sie Lehrerin an der Liebfrauenschule in Bonn und von 1972 bis 1998 unterrichtete sie am St. Joseph-Gymnasium in Rheinbach. Nach der Pensionierung übte sie in Rheinbach viele soziale Tätigkeiten aus und blieb auch noch dort, nachdem der Konvent 2007 aufgelöst wurde.“

Soweit die von Sr. M. Hildgart selbst formulierte Biographie.

Eine ernste körperliche Erkrankung und fortschreitende Demenz erforderten im Jahr 2014 die Übersiedlung in unser Haus Salus. Das war für sie ein gravierender Lebenseinschnitt. Die fachärztliche Behandlung zeigte gute Wirkung, so dass ihr körperlicher Zustand sich stabilisierte.

Anfang des Jahres 2019 trat eine allgemeine gesundheitliche Verschlechterung ein, die auch Krankenhausaufenthalte notwendig machte; der letzte stationäre Aufenthalt war von sehr kurzer Dauer, da ärztliche Hilfe keinen Erfolg mehr versprach. Sr. M. Hildgart war während der letzten Tage in Haus Salus ganz auf Hilfe angewiesen; sie konnte ihr Bett nicht mehr verlassen. Die Betreuung durch die Pflegerinnen und die Anwesenheit der Schwestern erfüllten ihren oft geäußerten Wunsch, nicht allein gelassen zu werden.

In den späten Abendstunden des 29. August erlöste Gott sie von allem Leid und erfüllte ihre tiefe Sehnsucht nach Heimat und Geborgenheit.