Schwester Maria Hildgarde

Schwester Maria Hildgarde                  ND 5693                PDF Download

Annemarie Schulte

Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland

Datum und Ort der Geburt:              24. März 1940              Hovestadt, Kreis Soest
Datum und Ort der Profess:              28. März 1967              Rheinbach
Datum und Ort des Todes:                20. Dezember 2020    Stolberg/Rheinland
Datum und Ort der Beerdigung:      29. Dezember               Mülhausen,Schwesternfriedhof

Am 4. Adventssonntag holte der gute Gott Schwester Maria Hildgarde infolge einer Corona-Erkrankung zu sich und schenkte ihr nach dem adventlichen Warten und Hoffen die Erlösung von Leid und Not im ewigen Schauen seiner Liebe in der himmlischen Weihnacht.

Annemarie wuchs zusammen mit ihrem fünf Jahre jüngeren Bruder in einer vom kirchlichen Leben geprägten Familie auf. Der Vater war Metzgermeister und Gastwirt, so dass die Kinder schon früh im elterlichen Geschäft und in der Gastronomie mithelfen mussten. Annemarie besuchte mit Erfolg die Volksschule und half dann im Elternhaus, in der Gastronomie und Fremdenpension.

Nach dem Tod der Mutter im Jahr 1961 gab der Vater die Pension auf und Annemarie suchte Arbeit im Heinrichhaus in Engers. Von hier aus machte sie im Krankenhaus Neuwied und im Heinrichhaus ihre Ausbildung zur Krankenschwester und festigte in der Zusammenarbeit mit den Schwestern Unserer Lieben Frau ihren Wunsch, selbst Ordensschwester zu werden.

Ihre besondere Fürsorge galt ihrem Bruder, der zur See fuhr, und dem sie in Treue und Liebe die Heimat ersetzte.

Am 02. Juli 1964 begann Annemarie im Provinzhaus St. Joseph in Rheinbach ihre Ordensausbildung. Nach der Noviziatszeit kehrte sie als Schwester Maria Hildgarde nach Engers ins Heinrichhaus zurück und arbeitete dort bis 1987 in der orthopädischen Ambulanz und im Operationssaal. Gleichzeitig war sie sehr engagiert in der kirchlichen Jugend- und Erwachsenen-arbeit, sorgte für die Liturgiegestaltung und begleitete mit ihrem Orgelspiel die Gottesdienste.

Ihr handwerkliches Gestalten mit Holz und Stein erfuhr sie als Entspannung im aufreibenden Dienst in der Klinik und machte damit vielen Menschen Freude.

Von 1987 bis 1991 war sie als Krankenschwester in Haus Maria Einsiedeln in Bonn und danach als Krankenschwester im gruppenübergreifenden Dienst in der Einrichtung für körper- und mehrfachbehinderte Kinder und Jugendliche im Vinzenzheim in Aachen tätig.

2007 wurde die Kommunität in Aachen aufgelöst und Sr. M. Hildgarde wechselte ins Seniorenheim Geschwister-Louis-Haus nach Hürtgenwald-Vossenack. In der Altenseelsorge und im Sozialen Dienst schenkte sie den Menschen dort Nähe, Verständnis und Freude.

Mit der Gitarre in den Singkreisen, der Orgelbegleitung in der Kapelle und der Gestaltung der Gottesdienste, vor allem der Abschiedsgottesdienste für Verstorbene, brachte sie ihre Talente ein. Viele Jahre arbeitete sie an Sonntagen ehrenamtlich in der Justizvollzugsanstalt in Aachen in der Gottesdienstgestaltung und in religiösen Gesprächskreisen mit den Inhaftierten.

Gerne pflegte sie die Kontakte mit einem großen Freundeskreis und vor allem mit ihrem Bruder und ihrer Schwägerin. In der kleinen Schwesterngemeinschaft in Vossenack trug sie zum gemeinsamen Beten und Wirken bei und schätzte das Zusammensein.

Sie liebte die Natur und alles Schöne, reiste gerne und wanderte in und um Vossenack, bis die schwere Erkrankung über sie hereinbrach und sie aus der gewohnten Umgebung in die Einsamkeit der Intensivstation führte. Wie die Schwestern in der Klinik uns bestätigten, nahm sie ruhig und dankbar jede Hilfe an und ging still und friedlich heim zu Gott, dem sie ihr Leben geschenkt hatte.