Schwester Maria Hildeburgis

HildeburgisSCHWESTER MARIA HILDEBURGIS                       ND 6187
Hannelore EYING

Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland

Datum und Ort der Geburt: 21. November 1928 Rodde bei Rheine, Deutschland
Datum und Ort der Profess: 02. Februar 1970 Coesfeld
Datum und Ort des Todes: 30. April 2013 Coesfeld
Datum und Ort der Beerdigung: 07. Mai 2013 Coesfeld

Unsere Mitschwester Maria Hildeburgis ist – für uns sehr unerwartet – am 30. April heimgerufen worden. Wir alle wünschen und erbitten ihr, dass sie in der ewigen Heimat bei Gott und durch ihn die Erfüllung ihrer großen und starken Glaubenshoffnung findet.

Hannelore Eying – so wurde sie auf Wunsch ihrer Eltern Hubert Eying und Wilhelmine, geb. Egbers getauft – kam am 21. November 1928 zur Welt und erhielt am gleichen Tag die Nottaufe. Offensichtlich bangte man um ihr Leben. Damit bekam ihr Dasein bereits am Anfang einen herben Zug, der sie in Gestalt ihrer artikulatorischen Behinderung ihr Leben lang begleitete.

Ungeachtet dessen verlief ihre Kindheit und Jugend nicht anders als bei ihren Geschwistern und Altersgefährten: 1934 feierte sie ihre Erstkommunion und wurde im gleichen Jahr gefirmt. Wie ihre Eltern stand sie während des sogenannten Dritten Reiches zur katholischen Religion und Kirche und nahm in ihrer Schulzeit am außerschulischen Religionsunterricht teil.

Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte sie die Handelsschule und begann dann ihre Schneiderinnenausbildung. Nach ihrer Meisterprüfung als Damenschneiderin vervollständigte sie ihre Kenntnisse durch die erfolgreiche Teilnahme an verschiedensten Speziallehrgängen.

Eingebunden in ihre Familie und das soziale Umfeld, beteiligte sie sich am Leben der Kirchengemeinde und hatte den Ruf eines verständnisvollen, hilfsbereiten Mitmenschen, der offen war für die Nöte und Anliegen anderer. So charakterisierte sie ihr Heimatpfarrer in seinem pfarramtlichen Zeugnis. 1967 entschied sie sich, ihren Lebensweg als Schwester U.L.Frau zu gehen, und begann 1968 ihre Ordensausbildung im Noviziat unserer Gemeinschaft in der Liebfrauenburg hier in Coesfeld. 1974, am Ende ihres Terziates in Rom, band sie sich mit den endgültigen Gelübden an unsere Kongregation und konnte 1995 ihr silbernes Ordensjubiläum feiern.

Lebenslang stand ihr die Mutter Gottes als Schwester im Glauben und Helferin besonders nahe. Die langjährige Tätigkeit in der Leitung von Nähkursen und als Handarbeitslehrerin entsprach Sr. M. Hildeburgis‘ Bedürfnis nach Eigenständigkeit. Zusätzlich hatte sie die Missio Canonica erworben und war damit berechtigt, im außerschulischen Bereich religiöse Unterweisung zu erteilen. Später ermöglichte ihr die Ausbildung zur Sakristanin, von 1985-1991 den Küsterdienst in der Pfarrkirche in Nottuln zu übernehmen und so direkt gottesdienstlich mitzuwirken. Als ihre Kräfte nachließen, konnte sie diese Aufgabe nur noch teilweise erfüllen und kümmerte sich entsprechend ihrer handwerklichen Begabung bis 2005 vorwiegend um die Pflege der Paramente.

Ab 2006 im Ruhestand, litt Sr. M. Hildeburgis zunehmend unter altersbedingten Begrenzungen – Diabetes etc.- und zog sich weitgehend zurück. Da sie die notwendigen Einschränkungen ihrer Eigenständigkeit nur mit Mühe akzeptieren konnte, war es für Mitschwestern und andere nicht immer leicht, Schwester Hildeburgis‘ Bedürfnisse und Erwartungen zu erfüllen. Das verstärkte sich nach ihrer Übersiedlung hierher ins Kloster Annenthal, unser Altersheim, wo sie Mühe hatte, sich einzuleben.

So dürfen wir es vielleicht als eine liebevolle göttliche Fügung betrachten, dass sie relativ rasch endgültig heimgehen durfte in die gnadenvolle und befreiende Lebensdimension der Ewigkeit.