Schwester Maria Electis    

Schwester Maria Electis            ND 2698           PDF Download
Luzia Mohrs

Nossa Senhora Aparecida Provinz, Canoas, RS, Brasilien

Datum und Ort der Geburt:            23. März 1904               Pommern-Mosel, Deutschland
Datum und Ort der Profess:          16. April 1928                Mülhausen, Deutschland
Datum und Ort des Todes:            16. Oktober 2017         Recanto Aparecida, Canoas
Datum und Ort der Bestattung:    17. Oktober 2017         Schwesternfriedhof, Canoas

“Wie schön ist es, dem Herrn zu danken, deinem Namen, du Höchster, zu singen” (Ps. 92,1).

Am Abend des 16. Oktober 2017 um zehn Uhr ging unsere liebe, über hundert Jahre alte Schwester Maria Electis ruhig und friedlich heim zu Gott. Das lange Leben unserer Schwester lädt uns ein, mit dem Psalmisten zu beten: “Wie schön ist es, dem Herrn zu danken, deinem Namen, du Höchster, zu singen.” Mit 113 Jahren und sechs Monaten ist sie die bisher älteste Schwester Unserer Lieben Frau. 2013 feierte Schwester im Provinzhaus ihr Sonnenblumenjubiläum, 85 Jahre Ordensleben.

Luzia wurde 1904 in Pommern-Mosel, Deutschland, geboren. Sie war die sechste Tochter der Eheleute Josef Mohrs und Maria Anna Ring. Im Februar 1939 kam sie mit der 23. Gruppe deutscher Missionarinnen nach Brasilien. Zehn Jahre war sie in der Krankenpflege in Deutschland tätig und dann von Juli 1939 bis 1988 in der psychiatrischen Klinik Olivé Leite, Pelotas, Brasilien. Schwester sorgte mit professionellem Geschick und liebevoller Hingabe für die Kranken. Schwestern, Ärzte, Angestellte und Patienten schätzten und respektierten sie.  Über ihre Tätigkeit sagte sie: “In den 49 Jahren, in denen ich mit psychisch kranken Menschen gearbeitet habe, wurde ich immer mit großem Respekt behandelt. Ich liebte diese Menschen.”

1988 kam sie nach Recanto Aparecida, wo sie kleinere Aufgaben in der Gemeinschaft übernahm. Sie gehörte zu der Gruppe von älteren Schwestern, die in der Küche halfen. Mit über hundert Jahren schälte sie noch mit Freuden Kartoffeln und putzte Gemüse. Bis ins hohe Alter verstand sie es, ihre Zeit gut zu nutzen: sie betete, machte die Übungen ihrer Therapie, und strickte mit großer Sorgfalt.

Sie liebte das Gemeinschaftsleben und die Gemeinschaft liebte sie. Beim Gemeinschaftsgebet, während der Anbetung und in der hl. Messe war sie immer anwesend. Sie war freundlich, froh und unkompliziert; sie legte aber großen Wert auf ihr Äußeres, sie war immer gut gekleidet und trug Schuhe mit hohen Absätzen.

Sie pflegte viele Freundschaften mit ihren Mitschwestern, besonders mit Schwester M. Siglinde, die 1988 verstarb, mit der sie 28 Jahre lang zusammengearbeitet hatte. Sie besuchte mehrere Male ihre Familie in Deutschland, zu der sie einen guten Kontakt hatte. Anfang Oktober besuchten ihre Urgroßneffen sie. Es war eine große Freude für sie, Schwester noch einmal anzutreffen. Als sie die Nachricht von Schwesters Tod erhielten, waren sie überrascht und traurig, denn sie hatten geplant, Schwester noch einmal zu besuchen.

Wir danken Gott für das Leben unserer lieben Schwester Maria Electis, unserer letzten deutschen Missionarin. Dank der vielen, großherzigen, deutschen Missionarinnen blühte die Kongregation in Brasilien und breitete sich schnell aus. Sie haben uns das Charisma und den Geist Unserer Lieben Frau verkündet. Lasst uns das Erbe, das diese Schwestern uns hinterlassen haben, in der Kirche lebendig erhalten.